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Gabun
10. -17. Februar 2013
(km 78.990) Gabun

Ausreise Republik Kongo (ca. 30 Minuten) Ngongo:

  1. Immigration (S2°39.742|E11°36.121):
    Daten ins Buch, Ausreisestempel
  2. Haus daneben: Daten ins Buch
  3. Police de l'Aire et Frontière: Daten ins Buch
  4. L'Unité d'Etat Frontière vor der Schranke
  5. Gendarmerie: Carnet Auseisestempel

Einreise Gabun (ca. 10 Minuten) Doussala:

Zwei km weiter begrüßt uns das Gabun Militär freundlich, Eintrag in deren Buch und 10 km weiter bekommen wir Stempel in Pässe und Carnet. Heute Abend läuft das Endspiel des Afrika Cups, Burkina Faso gegen Nigeria. Man hat nicht viel Zeit für Touristen.

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50 km und eine Stunde später sind wir in Ndende, wo wir auf dem Parkplatz der Immigration Police (S 02° 24.051 | E 11° 21.401) übernachten. Pünktlich um 8 Uhr morgens erwacht die Station zum Leben und eine freundlicher junger Stationsvorsteher notiert nochmals unsere Ankunft in Gabun.

Im Ort besorgen wir uns SimCard und entsprechendes Guthaben für unsere Kommunikation. Die Entscheidung ist gefallen, der ursprüngliche Plan 200 km  an die Küste nach Westen an die Traumstrände in Mayumba zu fahren wir gecancelled. Zu hoch ist das Risiko, dass uns wieder eine Naturstraße erwartet, zu verlockend die neue Teerspur des Ortes.

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Aber schon an der Ortsausfahrt endet diese, 75 km Baustelle bis Mouila. Trotzdem kommen wir gut voran, der fertige Unterbau der neuen Straße ist recht ordentlich. Ab Mouila dann Vollgasstrecke bis Yombi. Hier wollen wir Richtung Südwesten zum Parc National De Loango abbiegen. Flachlandgorillas, die bis ans Meer kommen sind dort die Attraktion.

Vorher heißt es noch 30 km bis Fougoma um voll zu tanken. Leider ist dort der Diesel ausverkauft. Unser Sprit könnte reichen für die knapp 250 km, zurück müssten dann die 40 l in den Reservekanistern genug sein. Aber was ist, wenn die Piste schwer wird und wir einen ungewöhnlich hohen Verbrauch haben?

Wir gehen kein Risiko und fahren 90 km weiter nach Norden bis Lambarene. Dort ist das Albert Schweitzer Hospital (S 00° 40.644 | E 10°13.731) unser Ziel. Einen Campingplatz mit Duschen und Toiletten gibt es dort natürlich nicht, aber für eine Spende dürfen wir uns einen Stellplatz auf dem weitläufigen Gelände der laufenden Klinik gleich am Museum aussuchen.

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Hier treffen wir auch Harald, seine Nichte und seine Freundin. Der 60-jährige Offizier hat sich vor 2 Jahren entschlossen die Rente in Libreville zu verleben. Er beruhigt uns auch, dass die Strecke zum Luango NP zur Zeit sowieso nicht zu befahrbar sei. Eigentlch fliegt man an diese touristischen Plätze an der Küste. Nach einem Museumsbesuch geht es zurück in den Ort und wir lassen den Nachmittag in einem Straßenrestaurant (!) ausklingen.

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Die Nacht am Hospital ist zunächst recht ruhig bis irgendwann zwei Vögel (?) mit endlosem anhaltenden toktoktok toktoktok toktoktok toktoktok toktoktok toktoktok toktoktok toktoktok toktoktok toktoktok toktoktok toktoktok toktoktok toktoktok toktoktok toktoktok toktoktok toktoktok toktoktok toktoktok ihr Revier beschallen.

Entsprechend unausgeschlafen rüsten wir am nächsten Morgen zum Aufbruch. Wir wollen nach Libreville. Visa für Kamerun und Nigeria sind zu besorgen und vielleicht gibt’s ja auch einen 13-poligen Stecker bei BOSCH (S 00° 22.543 | E 09° 28.073). Jedenfalls haben wir die Koordinaten der deutschen Konzernvertretung im GPS gespeichert.

Auf der ganzen Strecke werden am Straßenrand immer wieder erlegte Tiere als Bushmeat angeboten. Affen, Echsen, Rehe, Vögel aber wer weiß wie lange die schon da hängen und wie man sie zubereitet. Außerdem gehören diese Tiere eigentlich in Nationalparks und nicht auf den Grill!

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Gedankenverloren überfahren wir unbemerkt den Äquator auf die Nordhalbkugel. Um 14 Uhr sind wir in der Hauptstadt. Die Antragsformulare bei der Botschaft von Kamerun (S 00° 25.322 | E 09° 26.857) sind schnell ausgefüllt, allerdings müssen wir erst Geld nachtanken um die Gebühren bezahlen zu können. 300 m weiter bei der Botschaft von Nigeria (S 00° 25.308 | E 09° 26.553) reicht die Zeit noch um auch dort die Antragsformulare abzuholen und die Höhe der Gebühren zu erfragen. Dann werfen wir uns in den Großstadtverkehr.

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Über vier Stunden suchen wir einen Stellplatz für die Nacht, ohne Erfolg. Es dämmert schon, als Iris wieder mal einen hellhäutigen Einheimischen um Hilfe fragt. Mahmut weiß wirklich einen Platz, steigt ins Auto und lotst uns zu seinem Gebrauchtwagenhandel, wo wir an der Straße aber hinter einem Zaun sicher übernachten können. Ein paar Spieße vom Straßenhändler und ab in die Falle.

Am nächsten Morgen geht’s dann erst mal zu BOSCH (S 00° 22.403 | E 09° 27.692). Die Botschaften machen erst um 9 Uhr auf. Bei Bosch gibt es tatsächlich einen 13-poligen Stecker, aber keine Dose dazu. Es gibt aber noch zwei weitere BOSCH-Händler, auch die haben das Gesuchte nicht. Vorsorglich kaufen wir 13 Kabelschuhe und die passenden Stecker.

Gegen 10 Uhr sind wir bei der Kamerun Botschaft (S 00° 25.322 | E 09° 26.857) und lassen den Antrag, Bild und 102.000 CFA dort. Gegen 15 Uhr dürfen wir unsere Visa abholen. Genug Zeit um zu Mercedes (S 00° 22.403 | E 09° 27.692) zu fahren und dort nach Stecker und Dose zu fragen. Den schwarzen Disponenten stören wir bei seinem Vormittagsschlaf und nach nur einem kurzen Blick auf unsere verkohlten Vorlagen, meint er, gibt’s hier nicht und schläft weiter.
Wolfram muss sich arg beherrschen und seine rassistische Gedanken zügeln. Die Suche nach Anhängerstecker und Dose wird endgültig auf Abuja in Nigeria vertagt.

Was wir noch brauchen ist eine Versicherung für die nun folgenden Staaten. Wo kriegen wir die Carte Brune? Ein Makler bietet uns für 188.99 CFA (295 EUR) eine Versicherung, die Carte Rose, für drei Monate an, die sowohl in zentralafrikanischen als auch westafrikanischen Staaten gilt, allerdings nicht in Nigeria und Mauretanien. Unseres Wissens darf die Carte Brune, die auch in diesen beiden Staaten gültig ist für 3 Monate 75 EUR kosten, also lassen wir’s für heute.

Pünktlich um 15 Uhr erhalten wir unsere Kamerun Visa, die Nigerianische Botschaft schließt jedoch gerade und wir werden auf den nächsten Tage vertröstet.

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Wieder rein ins Verkehrsgewimmel, inzwischen kennen wir uns schon etwas aus und suchen nur die großen ampel- und polizeigeregelten Hauptstraßen auf. Für afrikanscihe Verhältnisse geht es hier wirklich gesittet zu. Wir suchen wieder einen Schlafplatz, diesmal  auf der Strandpromenade im weißen Viertel. Ein Weißgesicht wird wieder gefragt, ob er nicht eine Lücke in der Uferbebauung kenne, wo wir einen sicheren Platz finden.

M. Patrice Schnoller hat ein kleines edles Strandhotel gleich nebenan, dort dürfen wir die kommende Nacht kampieren. Er zeigt uns das leere Hotel und bei Orangensaft erzählt der französische Offizier sein Leben, das den 72-järigen vor 32 Jahren nach Libreville verschlagen hat. Am Stellplatz bekommen wir sogar Strom und Abend und Nacht sind gerettet.

Um 8.20 Uhr stehen wir vor der Nigerianischen Botschaft (S 00° 25.308 | E 09° 26.553) und werden 10 Minuten später tatsächlich schon eingelassen. Neben Antragsformular und Kopien der Impfpässe und Fahrzeugpapiere wird jetzt noch eine Karte mit unserer geplanten Reiseroute durch Nigeria gefordert. Gut wenn man ordentlich ausgerüstet ist. Ein Foto der Michelinkarte wird ausgedruckt und mit Signalstift die geplante Route markiert. Der Botschafter ist so begeistert, dass er Iris auffordert auf die Visa gleich zu warten. Eine Stunde später haben wir die Pässe und wollen die Zeit nutzen nochmals nach einer Versicherung zu suchen.

Im AXA-Hauptquartier dasselbe Angebot wie am Vortag, erst bei der nächsten Versicherung ist eine der Damen wissender und erklärt Iris kompetent die Verhältnisse. Hier in Zentralafrika kann man nur die CEMAC-(Communauté Économique et Monétaire de l'Afrique Central))Staaten Haftpflicht versichern, in einem Westafrikanischen Land ist es dann auch möglich die Länder der Westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion (Communauté économique des États de l’Afrique de l’Ouest, kurz CEDEAO) zu versichern. Wir haben also erst in Nigeria die Möglichkeit die Carte Brune zu bekommen. Schnell noch tanken, dann verlassen wir Libreville Richtung Nordosten.

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Wir wollen auf einer als landschaftlich besonders ansprechend beschriebenen Piste durch Urwald bis zu einer Polizeistation 155 km weit fahren. Die Piste ist meist gut, teilweise sehr gut und schon 3 ½ Stunden später fahren wir an den im GPS markierten Punkt vorbei. Weit und breit keine Polizeistation.

35 km weiter, es ist kurz nach fünf, kommen wir an einen Poste Controlé Des Douanes Gabun (S 00° 54.376 | E 10° 35.702). Der Uniformierte dort ist sehr freundlich und so bitten wir hier in Nzogbot Village unter seiner Obhut stehen zu dürfen.

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Das geht klar und unter Beobachtung der gesamtem Dorfgemeinschaft verbringen wir eine sichere Nacht. Bis zur Straße nach Oyem sind es noch fast 190 km. Auf der folgenden hervorragenden Asphaltstraße kommen wir trotzdem nicht schneller voran. Alle Nase lang irgendeine Kontrolle: Polizei, Militär, Zoll und wer weiß wer noch unsere Papiere und den OF-EN inspizieren will.

Eine junge Dame fragt dann erstmals auf unserer gesamten Reise nach unseren Impfpässen und als sie in Wolframs Pass nicht die geforderten sieben Aufkleber findet, wird ein Kollege zu Hilfe gerufen. Wir haben bisher erfolgreich bei den Kontrollposten die Taktik angewandt, dass Wolfram die Wegelagerer immer freundlich begrüßt und ihnen wahrheitsgemäß klarmacht dass er kein Französisch spricht. Da das Englisch der angesprochenen oft noch dürftiger ist als Wolframs Französisch, bleibt die Kontrolle kurz und wir dürfen weiterfahren.

Hier bei der Gesundheitspolizei wird jetzt ein vermeintliches Sprachtalent gefunden, das Wolfram klarmacht er müsse die 400 km nach Libreville zurückfahren und sich dort impfen lassen. Na, das darf nicht sein !

Der Versuch dem Herren zu erläutern, dass es in Deutschland Impfungen mit einer Dreifachwirkung gibt, also auch fünf Aufkleber im Pass ausreichend seien wird nicht verstanden. Erst als Iris herbei gerufen die Idee der Dreifachimpfung ins Französische übersetzt, dürfen wir weiterfahren. Im Auto stellen wir dann fest, dass die gesuchten Aufkleber auf einer Folgeseite im Pass doch vorhanden sind.

Bis zur Grenze nach Kamerun bei Eboro zählen wir auf den knapp 100 km elf (!) Kontrollstops. An der Grenzschranke erwarten wir dann die Ausreisestempel zu bekommen. Nein, die hätten wir schon im 29 km zurückliegenden Bitam holen müssen. Also zurück! Glücklicherweise ist die Station in Bitam (N 2° 04.767 | E 11° 29.550) auch um 18.30 Uhr noch besetzt. In 3 Minuten haben wir die notwendigen Stempel und zurück geht’s an den Kontrollposten vorbei, die uns jetzt schon zum dritten Mal sehen.

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