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mali | senegal | gambia | mauretanien

Senegal
12. - 16. April 2013
(km 87.638) Senegal

Ausreise Mali Mahinamine (15 min):

Einreise Senegal Moussala (15 min):

Die Ausreise ist schnell erledigt, die Einreise nach Senegal funktioniert noch einfacher. Nicht einmal einen Einreiseantrag müssen wir ausfüllen. Der Gendarm überträgt unsere Daten aus dem Pass in ein Buch und stempelt unsere Einreise in den Pass. Der Stempel ins Carnet wird ebenfalls unkompliziert eingedrückt und auf ordentlichen Straßen geht’s 115 km über Savaya nach Kedougou. Lediglich der Dieselpreis fällt mit 792 CFA (1,21 €) unangenehm auf.

Auf dem Parkplatz des Relais de Kedougou (N 12° 33.014 | W 12° 11.054) dürfen wir unentgeltlich übernachten. Dafür essen wir auch im Hotelrestaurant zu Abend. Auf der Terasse hat man einen wunderschönen Blick über den Gambia Fluss auf die untergehende Sonne.

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Als wir am nächsten Morgen weiterziehen, steht um die Ecke mitten auf dem Marktplatz ein VW Synchro mit deutschem Kennzeichen. Christian stammt aus der Nähe von Ulm, unterwegs hat er Laurent aus der Französischen Schweiz aufgegabelt, der ursprünglich mit dem Fahrrad Senegal bereist hat. Wir tauschen uns aus und Christian, der ohne GPS unterwegs ist, ist für unsere Karte von den Westafrikanischen Küstenländern dankbar, die auf seiner Strecke liegen.

Der Vormittag ist ausgefüllt mit der Suche nach der richtigen Telefon- und Datenkarte. Auch hier in Senegal ist es der bei uns ungeliebte Anbieter Orange. Nach 2 Stunden haben wir diese Aufgabe auch gelöst. Der Orange Chef vorort, ein Moslem hat seinen Samstag (=Sonntag) geopfert um uns weiterzuhelfen. Danke Youme!

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Gegen Mittag geht’s dann weiter Richtung Norden. Die Straße fordert wieder zum Pothole-Slalom auf. Im Parc National Du Niokolo-Koba wollen wir im Campement Du Lion (N 13° 01.551 | W 13° 14.281) halt machen. Neben Büffeln und Antilopen, soll es im Park Löwen, Panther, Geparden, Schakale und Hyänen geben. In den durch den Park fliesenden Flüssen Gambia, Niokolo-Koba und  Kouloutou  Krokodile und Hippos.

Zum Parkeintritt und Campgebühr sollen wir noch einen Ranger für unsere Sicherheit im OF-EN mitnehmen. Nein, das wollen wir dann doch nicht und so müssen die wilden Tiere auf uns verzichten.

Auch im Edelcamp Wassadu werden ordentliche Preise aufgerufen und es besteht die Verpflichtung im Restaurant ein Menü einzunehmen. Es ist erst 16 Uhr und wir entscheiden uns für die Freiheit.

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Kurz vor Tambacounda biegen wir nach Süden Richtung Velingara ab. Hier ist die Straße zunächst wieder sehr gut und wir kommen schnell voran. Erst um halb acht Uhr schlagen wir etwas entnervt von den wieder überhandnehmenden Schlaglöchern im Busch nahe der Straße (N 12° 57.819 | W 14° 02.159) unser Lager auf. Wir genießen ein Nudelgericht und eine Flasche Rotwein. Die Nacht ist etwas kühler, als die vergangenen und wir schlafen wieder mal richtig gut.

Um 6.30 Uhr beginnt der Verkehr auf der Straße zuzunehmen. Wir sind gerade mit dem Frühstück fertig da sehen wir eine Polizeistreife vorbeifahren, die sogleich stoppt und zurückkommt. Auf dem Pickup sitzen vier bewaffnete Uniformierte, aus der Doppelkabine steigen weitere vier aus. Der Trick „No Francais, only English“ funktioniert nur eingeschränkt. Einer der Herren ist neugierig und steigt einfach in den OF-EN. "No, that’s private, you can have a look from outside," meint Wolfram. Das funktioniert tatsächlich und nach einem Blick in die Pässe ziehen die Blaumänner weiter.

Auch wir starten den Pothole-Slalom über 105 km bis Kolda, wo wir Richtung Ziguinchor nach Westen in die Casamance abbiegen. Wenn auch das Auswärtige Amt vor Reisen in diese Region warnt, wir wollen diese Strecke wagen.

Im Westen dieses nach dem Fluss Casamance benannten Landstriches sind Unabhängigkeitsbestrebungen zugange, allerdings soll sich nach einem Friedensschluss mit den Rebellen die Lage seit 2010 normalisiert haben.

Mehr Sorge machen uns die schlechten Straßenverhältnisse, vor denen Christian und Laurent gewarnt hatten. Als kurz hinter Kolda ein tarnuniformierter Ranger aus den Büschen springt, nach unserem Ziel fragt und ebenfalls vor der schlechten Straße warnt, kehren wir um.

Der Buschmann hatte auch eine Empfehlung. Am Nordufer des Casamance sei eine neue Straße bis Bouinkilling gebaut. Als  sich das dann auch noch bewahrheitet, sind wir froh, obwohl der Weg bis Zinguinchor etwa 100 km länger ist.

Gegen 16 Uhr sind wir auf der zunächst neuen, später wieder etwas stark gebrauchten Straße über Bignona in Ziguinchor angekommen. Schon am Ortseingang biegen wir Richtung Westen ab und fahren noch 70km bis Cap Skirring. Hier soll sich laut Reise-Know-How der „schönste Küstenabschnitt Senegals mit kilometerlangen weißen Sandstränden“ befinden.

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Da der Ort selbst etwas touristisch wirkt, fahren wir zunächst rund 20 km weiter längs der Küste nach Norden bis Diembering. Als dort ein Helfer uns einen Stellplatz für umgerechnet 30 € anbietet, wissen wir, dass auch hier der Tourismus eingezogen ist.

Wir fahren zurück nach Cap Skirring und suchen das Le Paradise (N 12° 22.408 | W 16° 43.870). Dieses einst von einem Deutschen errichtete Campement ist „Inbegriff für preiswerten Strandurlaub in legerer Athmosphäre“. Vor der Tür werden wir auch gleich von Aliou auf deutsch angesprochen. Er zeigt uns die Anlage, die heute von seiner Familie geführt wird und bietet einen kostenfreien Übernachtungsplatz vor dem Anwesen, wenn wir das Restaurant benutzen.

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Nach der kleinen Rundführung wissen wir, dass wir hier richtig sind und schlagen unser Lager auf. Das Abendessen ist sehr gut, der Blick aufs Meer heute etwas getrübt. Dafür sind die Temperaturen runter auf 20°C, perfekt für guten Schlaf. Zum Frühstük beglücken uns drei Marktfrauen mit ihren Waren. Le Paradise ist nah, ein Platz zum Chillen.

Nachdem Dienstag Vormittag Wolframs Buch ausgelesen ist, ist es Zeit den Strand, den Iris schon am Vortag erkundet hatte zu inspizieren. Am 800 m entfernten Club Med vorbei spazieren wir bis zum bunten Fischerhafen.

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Nicht viele Touristen treiben sich hier herum und so sind wir Opfer der kleinen Gewerbetreibenden am Strand. Zwei geschnitzte Figuren sollen uns an Afrika erinnern und nach kurzem Händel sind wir uns einig. Für 11.000 CFA, knapp 17 € gehört das geschnitzte Paar uns. Der benachbarte Bildhändler hat das Nachsehen, obwohl auch er uns Interessantes anbieten kann.

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Nach Rückkehr ins Paradies werden wir von Aliou in netter unaufdringlicher Art zum senegalesischen Tee eingeladen. Sein Vater hat vier Frauen und mit ihnen 27 Kinder, davon mit Alious Mutter 11. Die Großfamilie trifft sich vier mal jährlich, damit sich auch Cousins und Cousinen kennen.

Nach dem Tee bleibt noch Zeit für ein Tagebuch-Update. Morgen dann Bilder sortieren und alles in Form bringen und unsere Lieben bekommen wieder frische Nachrichten.

Aus heutiger Sicht werden wir hier bis zum Wochenende bleiben. Es ist ein Jazzfestival mit Jaliba Kuyateh, Vocal und Kora (Meike, mal sehen ob er's ist) angekündigt. Sonntag geht’s dann weiter Richtung Gambia.

Mit den besten Wünschen
für den Frühling aus dem Paradies.
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16.-23. April 2013 (km 88.050)

Auch wenn unser Stellplatz vor dem Le Paradise (N 12° 22.408 | W 16° 43.870) nicht ganz so optimal ist, wir halten es aus. Lesen, Strandwanderungen, WiFi und weitere Routenplanung verkürzen die Zeit. Mittwoch Nachmittag nimmt uns Aliou mit in sein Haus. Er hat es selbst gebaut und ist sehr stolz darauf. Ganz besonders sind die Bodenbelags-und Fliesenarbeiten. Er nennt es Patchwork aus Scherben und Scheiben. Auch die Wände im Bad und Teile der Küche sind so gefliest. Nina Hagen würde singen:"Alles so schön bunt hier".
Aliou vermietet dieses Haus auch (Mobil +221 77 106 16 05 alioumane@yahoo.fr) Wie schon geschrieben er spricht auch ganz gut deutsch.

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Beim Strandspaziergang Richtung Kabrousse am Donnerstag sind uns wieder Händler auf den Fersen. Als Iris das Angebot über 12.000 CFA für ein Hose mit dem Gegenangebot über 3.000 CFA (4,50 €) abwehren will, sagt er ja. (So hat sie schon mal ’ne Giraffe gekauft.) Wir haben aber nur 2000 CFA einstecken. Hilft nichts, er wird ins Le Paradise kommen, wo er uns schon am Vortag gesehen hat und das restliche Geld holen. Die Hose ist einfach toll.

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Freitag ist dann der ersehnte Tag, das Cisco Jazz Festival, erste Auflage beginnt. Pünktlich deutsch sind wir um 16 Uhr, so steht’s auf den Plakaten, auf dem Festivalgelände. Wir können tatsächlich auch schon Karten kaufen, zum Preis von einer Hose (siehe oben). Aber los ist hier noch nichts. Wir essen jeder erst mal ein Sandwich und beraten.

Im Paradies ist es wohl zur Zeit noch unterhaltsamer, weswegen wir zurücklaufen. Hier gibt es um 20 Uhr auch ein gepriesenes Couscous, das sein Geld (5.000 CFA pro Portion) nicht wert ist. Da hat uns der kleine Kellner doch wieder mal über den Tisch gezogen.

Als wir kurz nach 21 Uhr wieder auf dem Festivalgelände erscheinen, ist immer noch nichts los, so können wir unseren Platz noch aussuchen. Wir sitzen kaum 10 Minuten in der Gegend ’rum, da kommen zwei sehr gut gekleidete Einheimische auf uns zu, die sich überschwänglich für unsere Anwesenheit bedanken.

Es stellt sich heraus, dass es der Veranstalter und sein Manager sind, die uns auffordern doch im VIP-Bereich Platz zu nehmen. Gut erzogen, wie wir sind, widersprechen wir nicht und fläzen uns anständig in die weichen Sessel direkt vor der Tanzfläche. Auf Musik müssen wir immer noch warten. Inzwischen sind die Ränge gut gefüllt, trotzdem kommt kein Unmut oder Pfiffe auf, wir sind ja in Afrika.

Dann tritt die erste Gruppe auf die Bühne, allerdings nur für den Soundcheck. Schon jetzt hören wir, das Warten hat sich gelohnt. Was wir hier geboten bekommen ist Musik nach unserem Geschmack. Der Gitarrist Vieux Mac Faye hat einen Hut vom Knauber Opa auf, weiß aber genau, wie man Gitarre spielt. Leider müssen wir uns vorher noch eine Gruppe antun, die längst nicht die jetzt erwartete Qualität hat.

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Endlich, es ist jetzt schon fast 0.00 Uhr, als Vieux wieder auf die Bühne zurückkehrt. Sein rhythmischer Blues heizt uns richtig ein. Ein Tänzer und eine Tänzerin ergänzen die Truppe und das Publikum bebt über zwei Stunden. Wir sind begeistert. Normalerweise liegen wir seit drei Stunden im Bett.

Um 2.00 Uhr nach Mitternacht kommt dann die Hauptattraktion des Abends Jaliba Kuyateh mit seiner Kora. Auch um 2 Uhr früh wird ein Virtuose wie er noch frenetisch begrüßt. Es dauert nicht lange und auch er hat das Publikum eingefangen. Besonders die Frauen der vielen V.I.P.s in ihren prächtigen Gewändern und Kopfschmuck hält es nicht mehr auf ihren Sitzen.

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Langsam, fast genüsslich, Schritt für Schritt bewegt man sich mit kreisendem Po zur Tanzfläche. Was die Damen uns dann auf der Tanzfläche bieten ist der passende Augenschmaus zu dem, was wir hören. Um 3 Uhr sind wir so abgefüllt von Eindrücken (wir haben nur zwei Bier getrunken!), dass wir heim müssen.

Iris ist wie gewohnt schon wieder um 7.30 Uhr am nächsten Morgen auf den Beinen, Wolfram verlängert um 1 ½ Stunden, trotzdem fühlen wir uns nach so wenig Schlaf wie verkatert.

Unser Weg führt uns heute zunächst zurück nach Ziguinchor und von dort über Bignona Richtung Nordwesten nach Diouloulou. Dort verlassen wir die Teerstraße auf eine Piste nach Südwesten. Abene ist unser Ziel und dort das Abene Bistro Café (N 12° 59.954 | W 16° 43.518) Treffpunkt für Musik, Pizza und Pasta, so schreibt unser Reiseführer.

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Wir freuen uns auf Lasagne und Pizza, aber leider ist das Deutsch-Senegalesische Besitzerpaar in Deutschland und wir begnügen uns mit einem einheimischen Reisgericht. Das ist keineswegs ein Unglück, denn wir werden von der Schwester der Besitzern freundlichst bewirtet und das günstige Gericht ist wirklich lecker.

Im Fischerhafen von Abene finden wir einen wunderschönen Platz direkt am Meer und hier dürfen wir auch nach Rückfrage bei den Fischern über Nacht stehen. Um 17 Uhr kommen diese mit ihren Booten zurück, die Frauen nehmen die Fische aus und bereiten sie für den Verkauf im Dorf vor. Ein buntes Treiben.

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Der Wind vom Atlantik sorgt für Temperaturen, die Iris veranlassen ihr dickes Deckbett vom Speicher zu holen und einen warmen Pullover zu wählen. Das Thermometer zeigt frische 23°C. Um 19 Uhr sind dann die Fischer und ihre Frauen verschwunden, außer dem Schlagen der Wellen ist nichts mehr zu hören.

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Auch den Sonntag nutzen wir noch zur Regeneration vom Festival, ein Spaziergang am Strand, Mittagsschlaf, Lesen. Am Abend kauft Iris an den soeben eingelaufenen Fischerbooten zwei große Borderfish, ein Kilo für 1500 CFA (2,25 €). Hier könnte man fast für immer hängen bleiben ...

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Montag machen wir einen Ausflug nach Kafountine, etwa 15 km südlich. Der Ort ist größer als Abene, aber jetzt außerhalb der Saison auch ruhig und die Menschen hier sind genauso wenig aufdringlich. Wir können unsere Wege ziehen und werden, als wir in ein Fest der Beschneidung geraten, nicht angebettelt obwohl es durchaus üblich ist hierbei Geld zu sammeln.

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Als wir wieder an unserem Traumplatz bei den Fischern unser Lager aufschlagen, erscheinen ein paar Musiker vorm Küchenfenster für ein Reggae Ständchen. Hier in Senegal fühlen wir uns wohl. Trotzdem brechen wir am Dienstag auf Richtung Gambia. Auf dem Weg durch Abene kurzer Stop beim Pope (viauxkabato@yahoo.fr). Er hat Iris bei ihren Einkaufstouren durch die "Fußgängerzone" Abenes aufgegabelt und wir kaufen drei wirklich schöne Wandteppiche oder sind es Kissenbezüge?

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Es sind nur knapp 30 km bis Séléti, wo die Ausreiseformalitäten keine 10 Minuten dauern. Inzwischen vertrauen wir den Menschen hier so sehr, dass wir Geld auf der Straße wechseln. Senegal wir kommen wieder.

weiterlesen --->>The Gambia

 

2. - 3. Mai 2013 (km 89.306)

Der Grenzübertritt in Faraffeni (N 13° 35.411 | W 15° 36.340) ist in 25 Minuten erledigt und eine miserable Straße begrüßt uns in Senegal. Für die 95 km bis Kaolak brauchen wir drei Stunden. In Kaolak bunkern wir nur kurz CFA zum tanken und fahren noch 44 km auf guter Straße bis Fatik. Hier an der neuen Shell Tankstelle füllen wir nicht nur Diesel und Wasser auf. Der OF-EN bekommt auch die längst überfällige Wäsche. Für 5000 CFA (7,50 €) arbeiten zwei Jungs mit einem afrikanischen Kärcher und das machen sie richtig gut.

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Da es noch hell ist fahren wir noch etwa 15 km weiter, bis wir am Straßenrand bei Sonnenuntergang ein schönes Bushcamp (N 14° 20.642 | W 16° 26.776) aufschlagen.

Am nächsten Morgen werden wir von einer vorbeiziehenden Rinderherde geweckt. Der Verkehr auf der N1 ist auch schon recht rege. Ein kurzes Frühstück und auf 20 km bester Straße geht’s weiter nach Westen. Etwa 5 km hinter Tataguine biegen wir dann nach Süden ab. Wir wollen ins Sine Saloum Delta und fahren etwa 35 km bis Fimla. Dort geht es auf Piste nach Westen an den Atlantik.

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Schon gegen Mittag erreichen wir in Palmarin das Djidjak Camp (N 14° 01.445 | W 16° 46.084). „Einfaches ausgesprochen freundliches Campement mit Campingplatz direkt am Meer in Palmarin; von einem Franzosen und einer Schweizerin, die auch deutsch spricht geführt. Bar / Restaurant mit hervorragender Küche,“ schreibt der Reise-Know-How-Führer. Da kommen wir nicht vorbei und die freundliche Begrüßung bekräftigt unsere Entscheidung.

Die Anlage ist ganz OK und wir finden einen Stellplatz neben dem Zelt von Adam. Der Amerikaner aus Seattle leistet uns beim Abendessen Gesellschaft und obwohl erst 23 Jahre alt, war er schon in Südamerika, Indien, Nepal und China. Dieses Jahr ist er nach Accra geflogen, hat sich dort für 1000 USD eine 125er Suzuki gekauft und bereist nun den Westen Afrikas. Neue Reisegeschichten machen die Entscheidung schwer, Südamerika oder Indien als nächstes? Adam hat es im Süden Indiens besonders gut gefallen.

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Samstag morgen verabschieden wir den interessanten jungen Mann, der ohne Laptop und Handy reist. Mitte Juni geht sein Flug von Madrid zurück nach Seattle. Er hat dann ein Motorrad mit ca. 25000 km zu verkaufen.

Da wir Laptop und hier im Camp auch schnelles Internet haben nutzen wir die Gelegenheit ... Nett gelle?!

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3. -18. Mai 2013 (km 89.569)

Bevor wir uns am nächsten Morgen verabschieden, muss Jean Paul erst noch seine Geschichte erzählen, was ihn hierher verschlagen hat und wie er das Camp aufgebaut hat. Er war in der Schweiz im Sozialbereich tätig und hatte keinen Bezug zu Handwerk oder Management. Trotzdem ist es ihm gemeinsam mit seiner Frau gelungen hier in Senegal ein beachtenswertes Camp aufzubauen. Die beiden leben ihre Vorstellungen.

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Von Palmarin geht es auf dem Weg, den wir gekommen sind 15 km zurück bis Sambadia und von dort wieder an den Atlantik nach Joal-Fadiouth. Längs der Küste fahren wir über Mbour nach Saly.

Hier kommen wir uns etwas wie in Südfrankreich vor. Mehr Weiße als Schwarze, sehr gepflegte fast provenzalische Gebäude, das heißt Tourismus. Das empfohlene Camp La Ferme de Saly (N 14° 25.551 | W 16° 59.753) hat ein sehr reizvolles Restaurant, die Campsite findet aber nicht unseren Geschmack.

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Auch 10 km weiter nördlich in La Somone fühlen wir uns nicht wohl. Erst in Toubab Dialaw finden wir einen schönen Strand (N 14° 36.408 | W 07° 09.124) und der Ort wirkt deutlich weniger touristisch als die vorherigen.

Wir werden zwar auch hier sofort angesprochen, aber weniger aufdringlich. Es ist Rastafari Aziz, der uns vor dem Restaurant seiner Frau Binta einen Stellplatz zuweist und vor aufdringlichen Straßenhändlern und bettelnden Kindern abschirmt.

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Nach einem kurzen, orientierenden Spaziergang serviert uns Binta in ihrer kleinen Strohhütte ein Reisgericht. Anschließend braut Aziz noch einen senegalesischen Kaffee, den er mit Minze veredelt hat. Ganz interessant, aber nicht berauschend. Von unserem Stellplatz oberhalb des Strandes beobachten wir die Dorfjugend beim abendlichen Fußballspiel.

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Um 19 Uhr räumen dann die Strandhändlerinnen ihre Stände, die Jungend hilft beim Abtransport der Waren. Auch die letzen Strandbesucher aus dem nahen Dakar verlassen den Ort und die Sonne kann ins Meer versinken.

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Erst gegen 10 Uhr am nächsten Morgen packen die Marketenderinnen wieder ihre Waren, Schmuck, Kleidung und kleines Kunsthandwerk wieder aus. Wir spazieren durch den Ort und am Strand entlang und träumen wieder einmal, wie schön es wäre hier mit Blick über den Ozean zu leben. Aber der Traum endet mit der Gewissheit, dass es nach einer Weile sicher auch nur schön langweilig wäre. Wir sind noch lange nicht reisemüde genug um das zu übersehen.

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Auf dem Rückweg machen wir Halt im  Café Touba, wo uns die anwesenden Rastafari ein Ständchen bringen. Zunächst hat Iris diesmal einen Deutschsprachkurs erteilt, Wolfram interessiert sich für die Musikinstrumente der Jungs. Und schon sitzen wir mitten in einer Reggae Session.

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Musikvideo zum Bild auf YOUTUBE <<click here>>

Zum Lunch sind wir wieder bei Binta und Aziz, auch Bintas Bruder Dulu ist dabei. Nach 24 Stunden werden wir schon zur Familie gezählt. Dakar ist nur etwa 40 km von hier, aber wir haben keine Lust auf Großstadt. Unser Ausflug am Dienstag führt uns deshalb an den Lac Rose. Hier endete früher die Rallye Paris Dakar.

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Entsprechend aufdringlich sind die Einheimischen, deren Einkommen seit dem Rallye Ende eingebrochen ist. Sie dienen uns alle möglichen Souvenirs, Kamel- und Bootstrips an. Also nix wie weg, so schön ist dieser Salzsee nun auch wieder nicht.

Mit Rufisque durchfahren wir den westlichsten Punkt unserer Afrikareise, da wir um an den Point Des Almadise zu kommen durch Dakar mit seinem Hauptstadtverkehr müssten. Zurück in Toubab Dialaw verbringen wir den Rest des Tages und den nächsten mit Lesen, Strandwanderungen und Beobachtung des Strandgeschehens.

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Am Donnertag ist Aufbruch angesagt. Um 9.30 starten wir weiter Richtung Norden. Erstes Ziel ist der 45 km entfernte Hafen Kaya. Wir wollen sehen, ob es möglich ist bei Ebbe am Strand entlang bis St. Louis zu fahren. In dem belebten Fischer Ort gibt’s aber nirgends einen ruhigen Platz, um auf die Ebbe zu warten.  Wir fahren weiter nach Noto, wo wir erst mal im Marktgeschehen stecken bleiben. Ein entgegenkommender Tanklaster zwingt uns eine geraume Strecke rückwärts zu fahren, da zwischen den Marktständen keine Ausweichmöglichkeit zu finden ist.

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In unseren Karten sind schon keine Straßen mehr eingezeichnet, wir schaffen es trotzdem auf sehr guter Piste über Pambal nach Tivaouane. Bei 43°C heißem Wind fällt auch noch die Klimaautomatik im OF-EN aus, nix wie zurück ans Meer. Mboro heißt die nächste Ortschaft, das leider etwas verdreckte Fischernest verleitet Wolfram am Strand auf der Suche nach einem Stellplatz den OF-EN im Sand einzubuddeln. Wir stecken wieder mal fest.

Ruckzuck sind wir von 20 palavernden Schwarzen umringt, die alle gute Tipps haben, aber noch keiner von ihnen hat jemals ein Auto, wie unsere Mercedes gefahren. Wolfram ist zu stolz sich helfen zu lassen, außerdem gehen ihm die vielen Kerle mit ihrem Kauderwelsch ziemlich auf die Ei .. ngeweide. Iris warnt, vielleicht brauchen wir die noch! Nach langer Zeit lassen wir wieder mal Luft aus den Reifen und die Sandbleche müssen vom Dach.

Inzwischen sitzen die Einheimeischen auf der nahen Mauer und beobachten unser Treiben feixend wie von einer Tribüne. Iris ist sehr an unser Sandkastenspiel in Marokko erinnert. „Wie isst der Berber sein Kamel?“ Damals haben wir uns noch, sehr unerfahren, nicht selbst befreien können. Heute ist das anders und als wir etwa nach einer Stunde wieder festen Boden unter den Reifen haben, fordert Wolfram Applaus von den Zuschauern, den wir auch tatsächlich bekommen.

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Genug Sandstrand für heute, wir fahren aus dem Ort auf die Asphaltstraße, wo wir zunächst den richtigen Druck auf die Reifen geben. Es ist 16.30 Uhr und keine Sandpassage reizt mehr. Die 180 km bis zur Zebra Bar (N 15° 51.857 | W 16° 30.746), 20 km südlich von St. Louis, sollten noch bei Tageslicht zu schaffen sein.

Eine gut ausgebaute N2 lässt Vollgas zu und auch die letzten 15 km gute Piste lassen uns kurz nach 19 Uhr im Camp ankommen. Zum abendlichen Menü werden wir von den Schweizer Besitzern Ursula und Martin an deren Tisch willkommen geheißen. Salat mit Muscheln als Vorspeise, Fisch mit Reis als Hauptgericht, zum Nachtisch Schokoladenkuchen belohnen für die Anstrengungen des Tages.

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Der Platz liegt direkt am Wasser von der Landzunge Langue De Barbarie vom offenen Atlantik geschützt. Hier fällt am nächsten Tag die Entscheidung, beeinflusst von Helge Timmerbergs Shiva Moon – eine Reise durch Indien. Der amüsante Reisebericht von der Quelle zur Mündung des Ganges entfacht unser schon lange glimmendes Feuer für den Subkontinent. Das nächste Reiseziel sollen Indien und der Himalaja sein.

Bei einer Wattwanderung tauschen wir uns aus und sind uns einig, wie meistens manchmal. Es ist unser beider Wunsch unsere Reiseziele mit dem OF-EN zu "erfahren", möglichst ohne Schiffe oder Flugzeuge, Südamerika muss warten.

Als wir am Samstag vormittag auf dem Weg nach St. Louis sind, macht Mercedes allerdings richtig Sorgen. Sie geht wieder mal in den Notlauf und wir müssen einen Überholvorgang abrechen, rechts ranfahren und das Diagnosegerät befragen. Fehler 087, Kraftstoffverteilerleiste - Systemdruck zu niedrig und Fehler 453 Kraftstoffverdunstungsdrucksensor - Eingangssignal zu hoch werden gemeldet.

Nachdem die Fehler gelöscht sind, können wir noch 5 km weiter und haben das selbe Problem wieder, keine Leistung. Diesmal geht der Motor sogar ganz aus. Wir tanken erst mal, müssen aber auf der Siebenbogenbrücke nochmal stoppen. Während Iris den einspurigen Verkehr regelt, löscht Wolfram wieder die Fehlermeldungen um von der Brücke zu kommen. Er will gerade los, das steht ein Polizist am Auto und verlangt die Wagenpapiere. Mit  "only English, no Francais " ist es diesmal nicht getan. Er nimmt Wolfram den Führerschein ab, quittiert dies noch und erklärt, wo die Linzens am Montag wieder abzuholen sei.

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Auf der Insel beruhigen wir die Nerven erst mal mit einer Einkaufstour durch den Ort. Bäcker (N 16° 01.661 | W 16° 30.230) Patisserie mit WiFi (N 16° 01.603 | W 16° 30.244), Supermarkt (N 16° 01.606 | W 16° 30.273) und einem Snack im Restaurant Flamingo mit WiFi (N 16° 01.623 | W 16° 30.195) direkt am Wasser mit Blick auf die Brücke. Danach fahren wir ins Polizeihauptquartier um zu sehen ob der Führerschein nicht doch früher zu bekommen ist. Bis Montag können wir nicht warten, wir wollen morgen nach Dakar um Montag dann bei einer Mercedes Werkstatt Hilfe zu finden.

Direkt neben einer übel riechenden Gefängniszelle finden wir Gehör und Verständnis beim leitenden Beamten. Ohne Schmiererei bekommen wir anstandslos Wolframs Papier zurück. Der nette Polizist hält noch den Verkehr vor der Gendarmerie an, damit wir uns auf den Weg zurück zur Zebrabar machen können.

Noch dreimal geht der Moor aus bis wir dort einlaufen. Unabhängig voneinander diagnostizieren Ursula und Martin die Situation: Kraftstofffilter. Bei einem Blick unter die Haube geht die Suche los. So viele Schläuche und Teile, wo sitzt der bloß? Nur nicht nervös werden. Heute erst mal beruhigen, morgen sehen wir weiter.

Sonntag kommt die Ersatzteilkiste vom Dach und Wolfram blättert durch das Mercedes –G–Schrauberhandbuch. Allerdings sind die letzten hier beschriebenen Modelle von 2007. Ein klarer Hinweis auf den Dieselfilter des 2011er Modells gibt’s nicht. Aber hier vorne ist ein gut zugängliches Teil, das schraubt Wolfram mal auf, einen passenden Ersatz haben wir auch dafür. Vielleicht war’s das ja. Nein, auch nach dem Filterwechsel stirbt der Motor bei 3000 Umdrehungen immer wieder ab. So kommen wir nie bis Dakar, was machen wir bloß?

Jetzt schauen wir uns die anderen Ersatzteile noch an, das könnte doch der Dieselfilter sein? Der sitzt aber deutlich weniger zugänglich, gut verbaut mitten im Motorraum. Hilft nix, Wolfram will’s versuchen. Fotos werden gemacht, damit wir wissen wo welches Teil sitzt, wo welcher Schlauch hinführt. Nach und nach wird der Dieselfilter freigelegt. Es dauert fast 3 Stunden, dann ist dieser Filter getauscht und Schläuche und Schrauben sind wieder an ihrem ursprünglichen Ort.

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Der Motor wird gestartet und lässt sich ohne Mucken auf Vollgas hochdrehen. Wolfram kommen fast die Tränen. Er hat es alleine geschafft, ohne Werkstatt, allerdings war die moralische Unterstützung von Martin nie weit.

Dienstag brechen wir dann zu einer Probefahrt auf. Erst 70 km auf der N2 bis Louga im Südosten, von dort auf einer Sch...straße 50 km Richtung Nordosten bis Keur Momar Sarr. Von hier geht’s am Westufer des Lac De Guiers entlang nach Norden immer auf der Suche nach einem Platz am Ufer. Wir sehen aber immer nur das Schilf in der Ferne und trauen uns nicht über die Sandpassagen näher an das Ufer.

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Zu schlecht waren die Erfahrungen der letzten Tage.  So kommt es, dass wir in N’Guith entscheiden, wieder zurück in die Zivilisation nach Richard Toll zu fahren.

Über ganz passable, teils Wellblechpiste fahren wir bis zur N2. Als wir am Hotel Gite D’Etape (N 16° 28.080 | W 15° 42.024) auf dem Parkplatz unser Lager aufschlagen, liegen über 220 km Probefahrt ohne Mucken hinter uns. Entspannt genießen wir vom Hotel Restaurant den Blick auf den Senegal. Das Essen hier ist nicht besonders erwähnenswert.

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Wenn auch der Parkplatz des Hotels gleichzeitig Sportplatz ist, auf dem bis in die Dunkelheit trainiert wird, fühlen wir uns sicher und finden unsere Ruhe. Nach einem kleinen Frühstück fahren wir Mittwoch wieder Richtung Westen. Das UNESCO Weltnaturerbe, der Nationalpark von Djoudj ist unser Ziel.

Zwar soll der 16.000 ha große Vogelschutzpark um diese Zeit nicht mehr viel bieten, wir wollen ihn trotzdem besuchen. Die Landschaft gibt einen Vorgeschmack auf Mauretanien. Die 9000 CFA Eintritt haben sich dann doch nicht gelohnt. Keine Flamingos, Pelikane oder Störche sind auf unserem 60 km Rundweg zu finden.

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Vereinzelt Kormorane in der Luft, ein alter Schakal, ein Riesen-Warzenschwein und eine Rinderherde sind die Ausbeute der Pirschfahrt. Gegen 15 Uhr suchen wir einen Platz am Lac De Ganth (N 16° 23.984 | W 16° 15.717), Iris bereitet ein Abendessen und lesen bis zur Dunkelheit. So eine ruhige Nacht, man hört nur den Wind rauschen und ab und zu Zweige rascheln, das macht Wolfram etwas Bange. Es bleibt aber friedlich und erst am Parkausgang tauchen am nächsten Morgen wieder Menschen auf.

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Bis St. Louis sind es 60 km Richtung Süden, die Piste ist gut und wir sind schon gegen 10 Uhr am Stadtrand. Auf dem großen Markt findet Iris Gemüse und Fleisch für unsere Versorgung. Vor zwei Jahren noch wäre sie nie alleine in so ein Getümmel, während Wolfram den OF-EN bewacht. Inzwischen macht es richtig Spaß mit den Marktfrauen zu feilschen um die beste Ware.

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12 Uhr sind wir zurück in der Zebrabar, wo wir uns für die nächsten 6 Tage installieren. Hier wollen wir nochmal richtig relaxen, bevor es nächste Woche fast 2000 km durch Mauretanien und die Westsahara geht. Seit Mittwoch gibt es in St. Louis auch das alljährliche Jazzfestival, das wir noch besuchen wollen, aber erst nach dem Tagebuchupdate.

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18. -22. Mai 2013 (km 90.691)

Samstag erwartet die Zebra Bar die Teilnehmer einer Rallye. Die "Dust-and-Diesel-Rallye" startet in Deutschland, Ziel ist Nouakchott in Mauretanien. Zum Abschluss relaxen die Teilnehmer noch ein paar Tage in der Zebra Bar, bevor ihr Flieger von Dakar zurück nach Deutschland geht. Die Rallye hat einen gemeinnützigen Zweck, der so erreicht wird, dass die Teilnehmer sich in Deutschland alte Fahrzeuge, hauptsächlich Mercedes Diesel kaufen und nach Mauretanien bringen um sie dort zu verkaufen. Der Erlös aus den Verkäufen kommt AEPN Mauretanienhilfe e.V. www.aepn.de zugute, einer Organisation die sich um Waisenkinder kümmert. Von Mauretanien kommen die Teilnehmer mit Taxibussen nach Senegal in die Zebra Bar.

Da Ursula mit Fieber im Bett liegt, darf Iris an der Bar aushelfen. Sie macht es gerne, auf diese Weise sind die 40 neuen Gäste leicht kennenzulernen, man kann sich austauschen. 

Auch der Samstag ist mit Gesprächen ausgefüllt. Am Abend sind wir gerade auf dem Weg zum Jazz nach St. Louis als wir erfahren, dass hier im Camp zum Abschluss der Rallye heute ein großes Tam-Tam stattfindet. Also wird kurzerhand umdisponiert und die Bar besetzt.

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Vier Youngsters aus Deutschland, die für einige Zeit in Dakar arbeiten, sind zum Wochenende nach St. Louis gekommen. Toni, Melissa und Freunde, alle noch keine 30 Jahre alt und doch schon mit einiger Auslandserfahrung, es gibt wieder viel zu palavern.
Besonders Toni aus Leipzig, der Politikwissenschaften und Journalismus studiert hat, weiß Interessantes von Äthiopien, aber auch Indien und Bangladesh zu berichten.

Auch diese Vier entscheiden zum Tam-Tam zu bleiben und es lohnt sich. Die über Senegal hinaus bekannte Musikgruppe ist Spitze und die zugehörige Tänzerin animiert sogar uns Oldies mal wieder Beine und Hüften zu schwingen.

Erst am frühen Montagmorgen klettern wir in den Alkoven des OF-ENs. Montag muss dann schön vorsichtig angegangen werden. Kopf und Körper brauchen Ruhe. Iris ist schneller wieder hergestellt und zieht los um St. Louis zu erkunden und abends das letzte Jazzkonzert des Festivals zu besuchen.

Senegal Senegal Senegal

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Dienstag dann die letzten Vorbereitungen für die lange Strecke bis Marokko: Sind alle Schrauben fest? Reifendruck OK? Der Luftfilter wird nochmal ausgeklopft. Ein bisschen Respekt haben wir nicht nur vor der vor uns liegenden Strecke, die Mauretanischen Grenzer sollen auch ganz besonders sein.

Für Mauretanien und die Westsahara drucken wir noch "Fiches De Renseignement " (click download) aus. Hier sind alle Daten aufgelistet, die bei den vielen Polizeikontrollen üblicherweise abgefragt und in eine Kladde eingetragen werden.

Mittwoch geht’s dann los. In St. Louis tanken wir nochmal Geld (ATM bei N 16° 01.454 | W 16° 29.654) Wein (N 16° 01.422 | W 16° 29.433) und Diesel. Bis Nouakchott sind es von hier knapp 280 km, davon bis zur Grenze bei Diama etwa 60 km ordentliche Straße.

Für die Ausreisestempel in Pass und Carnet braucht Iris keine fünf Minuten. Ein Händler wechselt uns, wie er meint zu für uns bestem Kurs Senegalesische CFA in Mauretanische Ouguiyas. Weil er das so betont glauben wir natürlich er will uns übers Ohr hauen und tauschen nur das nötigste.

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Dann zahlen wir noch 4000 CFA (6,-€) Brückenzoll und auf geht’s nach Mauretanien.

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