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alaska
23. - 25. Juni 2015 Alaska
alaska
Grenzübergang Poker Creek
Chicken - Tok - Delta Junction

Der Grenzübergang in die USA funktioniert problemlos. Auf Wunsch gibt es einen Stempel mit Elch für den Poker Creek Grenzübergang in den Pass. Wenn man die Fragen nachmitgeführten Waffen, Alkohol und Tabak glaubwürdig beantwortet, wird das Auto auch nicht untersucht.

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Als nächstes gilt es die Uhren eine Stunde weiter zurückzustellen, inzwischen sind wir 10 Stunden hinter der deutschen Zeit. Die Straße hier in den USA ist vorbildlich asphaltiert und markiert. Der Gegensatz zu den verlassenen Roadhouses am Rand ist auffällig. Allerdings geht dies nur 15 km lang bis der Top of the World Highway auf den Taylor Hwy stößt, der wieder naturbelassen ist. Wolfram meint die Kanadier können die besten Naturpisten bauen, manchmal naturgemäß staubig, aber eben und ohne Löcher.

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Der Alaska Taylor Hwy ist deutlich rauer und drosselt unsere Geschwindigkeit. Trotzdem erreichen wir unser Tagesziel nach 150 km, den Walker Fork Bridge RV Park zügig. Der einfache Platz (N64.07697 W141.62872) kostet 10 USD, leider sind Lagerfeuer wegen der hohen Waldbrandgefahr nicht erlaubt.

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Nach einem kurzen Hundespaziergang und ein bisschen Goldwäsche kochen wir gemeinsam, das heißt Eugen die Spaghetti, Iris Olio y Alio, Renate deckt den Tisch und Wolfram kümmert sich um den Wein ;-) Nach dem leckeren einfachen Essen gibt’s noch mehr Wein und bald sind die Probleme auf dieser alaska Welt gelöst. Am nächsten Morgen ist die erste Frage nicht wie der Schlaf war, sondern was der Kopf macht.

Den ersten Streckenabschnitt knapp 20 km fahren wir heute hintereinander, weil wir kurz vor dem Örtchen Chicken gemeinsam den Mosquito Fork Dredge Hiking Trail laufen wollen. Durch den Wald geht es auf und ab vorbei an verschiedenen „breathtaking“ Aussichtspunkten einen knappen Kilometer bis zum Ende mit Ausblick auf den Mosquito Fork Creek, an dessen Ufer tief unten eine verfallenen Dredge liegt.

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Der Rundumblick ist toll, der Weg hat sich mehr als gelohnt. Rückweg und noch etwa 3 km Fahrweg bis Chicken werden mit einem Lunch im Downtown Chicken Café belohnt. Die Gründer Chickens wollten ursprünglich den Ort nach dem Alaska Schneehuhn Ptarmigan benennen. Aber niemand war in der Lage den Namen zu buchstabieren, so hat man sich auf Chicken, das einfache Huhn geeinigt.

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Die Größe des Ortes beschreibt sich am besten anhand der Bevölkerungszahl, im Sommer 23, im Winter 7. Für die Betreiber des Cafés und der chilligen Bar ist es eine Herausforderung die steigende Zahl der Alaskareisenden hier zu verwöhnen. Mit eigenen Wasserpumpen und Generatoren gelingt es hervorragende Burger, Reindeer Sausage, Brownies und noch vieles Leckeres mehr anzubieten.

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Der schnuckelige Ort gefällt uns sehr und hat sogar einen RV Park, dennoch ziehen wir weiter, 125 km bis Tok. Im Visitor Center dort erfahren wir nichts Neues und beschließen den Tag im Alaskan Stoves Campground (N63.33233 W142.95073) gleich am Ortseingang von Kanada kommend, der mit seinen niedrigen Preisen wirbt. Für 16 USD bekommen wir einen ebenen Stellplatz unter Nadelbäumen, Dump und Waschmaschine vorort.

Die tatsächliche Attraktion ist aber unser Nachbar Dwight, der mit Colt und Messer am Gürtel auffällt. Renate will’s wissen und fragt den jungen Mann, ob er diese Waffen hier wirklich benötigt. Der verweist überzeugt auf wilde Tiere und schlechte Menschen. Besonders beim Besuch seiner Verwandten in Chicago achte er auf die Funktionstüchtigkeit seiner Waffen. Die Abendgesellschaft wird heute etwas früher aufgelöst. War es der Vorabend, die Wanderung oder die 150 km Tagesetappe, der/die uns früh ins Bett schleichen lässt?

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Für Donnerstag gibt Renate den Quartz Lake Campground, etwa 30 km hinter Delta Junction als Tagesziel aus. Wir sind freudig einverstanden. Der Highway ist wieder asphaltiert und die insgesamt 200 km mit wenigen Stopps schnell gefahren. Etwa 10 km vor Delta Junction ein MUST STOP für den Wurstliebhaber, Delta Meat & Sausage Co. Hier hat Doug McCollum und Familie aus Montana seine neue Heimat gefunden, züchtet Vieh und produziert Fleisch und Würste auch vom Yak, Rentier und Bison. Genau das Richtige um uns für die lange Fahrt auf dem Dalton Highway zu versorgen.alaska

Im Visitor Center an der Kreuzung von Alaska Hwy 2 und 4 versorgen wir uns mit Material zu Fairbanks, unserem Ziel morgen. Kurz hinter Delta Junction, am Zusammenfluss von Tanana und Delta River treffen wir dann erstmals auf die Alaska Pipeline, die hier mit einer beeindruckenden Hängebrückenkonstruktion über den Tanana River geführt wird.

Von hier sind es nur noch 4 km bis die Quartz Road zum gleichnamigen Statepark abzweigt. Für 15 USD können wir hier auf einem großen Parkplatz (N64.19798 W145.82582) direkt am riesigen See parkieren. Außer einem kleinen Fischerboot draußen auf dem Wasser keine Menschenseele, so lieben wir’s. Renate und Iris unternehmen mit Henry einen Spaziergang am Seeufer entlang.

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Ja, Henry der Hund wurde bisher zu selten erwähnt. Eine Labrador-Bordercollie-Mischung mit allerbesten Manieren und daher mehr als liebenswürdig. Wenn ein Hund so gut erzogen ist, macht auch das Reisen mit Tier keine Probleme. Allerdings ist sowohl in Kanada wie in den USA absolute Leinenenpflicht, was dem guten Henry aber offensichtlich nichts ausmacht.

So findet Wolfram ungestörte Ruhe für das Tagebuchupdate.

25.06. - 05. Juli 2015 (km 169.469)
Fairbanks - Prudhoe Bay - Denali NP

Der Quartzlake wird vor allem von Anglern besucht, die hier ihre Boote zu Wasser lassen um zu fischen. Iris kommt ins Gespräch mit Kirk, der ihr zwei seiner vier Lachsforellen überlässt, die sie tapfer direkt am Seeufer ausnimmt und dann zubereitet. Jetzt gilt es nur noch Fische selbst zu fangen und – worüber wir uns schon eine Weile Gedanken machen -  sie dann auch zu töten. alaska

Vielleicht ist es ja gerade die Sorge vor diesem Akt, die Wolfram bisher den Fangerfolg verwehrt. Die beiden Fische schmecken aber dann doch wieder so lecker, dass ein neuer Jagdinstinkt aufflackert. Bei den Moskitos klappt’s doch auch mit geballter Wut.

Außer in diesen Gedanken verläuft der Tag recht ruhig. Renate, Eugen, Wolfram und Henry machen einen Spaziergang am See entlang, bei dem sie eine Elchkuh beobachten können. Am Nachmittag bis in die Nacht hinein kommen dann immer mehr Pickups mit Booten im Schlepptau. Für uns ein Zeichen, morgen geht’s weiter. Der fallende Nieselregen unterstützt die Entscheidung und wir machen uns auf den Weg nach Fairbanks.

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Der dortige Walmartparkplatz (N64.85769 W147.68954) ist ein Treff für Wohnmobilisten und ein gutes Viertel des Platzes wirkt wie ein Campground. Auch wir parken dort ein und erledigen zum Dank unseren Großeinkauf im Supermarkt.

Sonntagmorgen führt unser erster Weg zum Visitor Center. Sehr zu empfehlen! Ein Rundgang zeigt das Leben in Alaska wie es noch vor hundert Jahren war. Viel älter ist die Geschichte Alaskas kaum, zumindest die amerikanische. alaska

1867 hatte der damalige Außenminister Seward für nur 7 Mio. USD Alaska den Russen abgekauft, was diesen heute wahrscheinlich ganz arg stinkt. Nach dem der Goldrausch am Klondike zu Ende gegangen war, gab es noch reichlich Nuggets in Alaska. Nachdem auch die zur Neige gingen fand man Ende der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts im Norden das schwarze Gold, das heute noch durch die Trans-Alaska-Pipeline nach Süden fließt. Die Ölreserven Alaskas sollen mit die größten auf dieser Erde sein.

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Dem Spaziergang längs des Chena River kann Wolfram nach 20 Minuten nichts mehr abgewinnen und kehrt zurück ins Visitor Center. Dort gibt es neben schnellem Internet für seine Updates noch eine fesselnde Filmvorführung. Dick Proenneke war als 52-jähriger 1968 ins Alaska Buschland an die Twin Lakes gezogen. Die von dem begnadeten Handwerker erbaute und 30 Jahre bewohnte Hütte kann heute noch im Lake Clark N.P. im Süden Alsakas bestaunt werden. Allerdings kommt man, wie in die meisten der Nationalparks Alaskas auch dort nur mit dem Flugzeug hin.

Der Film zeigt beeindruckend wie der späte Pionier zunächst die meisten seiner Werkzeuge teils selbst herstellt. Dann damit ein Blockhaus und die Einrichtung baut. Dann muss er jagen und fischen, aber auch Gemüse anbauen um sich zu versorgen. Nur selten kommt ein Wasserflugzeug vorbei und ergänzt seine Vorräte. Das alles schafft er ohne Frau, oder gerade weil!?

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Während Wolfram diesen faszinierenden Film verfolgt lauschen Iris und Eugen im Eismuseum einer Diashow über die jährlich im März stattfindende World Ice Art Championship. Unglaubliche Eis-Skulpturen werden von Künstlern aus aller Welt geschaffen. Von der Motorsäge über Bügeleisen bis hin zu kleinste Hobel dienen als Werkzeuge. Am Ende der Filmvorführung können einige dieser Werke im Tiefkühlraum besichtigt werden.

Aber irgendwie will der Tag einfach nicht gut werden. Wir versuchen’s noch im Nordwesten von Fairbanks im Large Animal Research der Universität Alaskas. Dort wollen wir eine geführte Tour durch den Park mit Moschusochsen und Karibus buchen. Sonntags geschlossen! Der Versuch am Zaun entlang durch Büsche kriechend den Tieren ein bisschen näher zu kommen wird von Scharen Moskitos abgewehrt. Soweit geht Wolframs Tierinteresse wieder nicht, er verfolgt die Tiere lieber in freier Natur. So zieht er sich in den OF-EN zurück. Nachdem auch seine Gefährten wenig später mit wenig mehr Ergebnis zurückkommen, gibt’s erst mal eine Kaffeepause auf dem Gehegeparkplatz.

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Auch in Creamer’s Molkerei ist das Visitor Center geschlossen. Na ja, bei einem kleinen Rundgang können wir die Sandkraniche wenigstens am nahen See beobachten. Einen Sonntag in Fairbanks möchte Wolfram nicht empfehlen.

Zurück auf "unserem" Walmartparkplatz buchen wir bei www.arcticoceanshuttle.com den Arctic Shuttle in Prudhoe Bay für Mittwoch Nachmittag. Wir wollen morgen auf dem Dalton Highway über den Arctic Circle bis an den Arktischen Ozean fahren. Man kann dort nur geführt durch Sicherheitstore hinkommen. Die Ölförderanlagen müssen vor Saboteuren geschützt werden. USD 59,-- kostet eine dreistündige Tour pro Person, schauen wir mal, was wir geboten bekommen.alaska

Montag Morgen geht die 800 km Tour ans Polarmeer los. Zunächst über den Elliot Hwy Richtung NW bis Livengood und dort auf dem Dalton Hwy Richtung Norden.

Viele Alaskareisende scheuen diese Tour auf dem rauen, nicht asphaltierten Versorgungsweg nach Deadhorse, dem Industriecamp an der Prudhoe Bay. Riesige LKWs, die immer Vorfahrt haben auf den teilweise engen Gravel-Passagen machen die Fahrt unangenehm. Die Straße wird wohl auch deshalb als eine der letzten Abenteuerstraßen betitelt. Gestern hatten wir Irene und Wilfried aus Ludwigsburg getroffen. Sie waren gerade von ihrem Ausflug vom Nordmeer gekommen. Die Windschutzscheibe mit mehreren Steineinschlägen und Rissen dekoriert.

Nachdem wir vor 1 ½ Jahren den südlichsten Punkt, den man mit dem eigenen Auto erreichen kann in Feuerland angefahren haben, wollen wir jetzt auch den nördlichsten auf der Panamerikana erreichen.

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Die ersten Kilometer sind wirklich rau und wir sind froh, als wir nach 220 km an Theresa’s Hotspot Café eine kurze Lunchpause einlegen können. Iris erkundigt sich bei Marc, einem der vielen Ice Road Truckern nach den neuesten Gerüchten, während Theresa Wolfram erläutert, wie sie sich vor wilden Tieren schützt.

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Vorher waren wir über den inzwischen deutlich mächtigeren Yukon gefahren, der noch etliche Kilometer und Nebenflüsse bis zur Beringsee vor sich hat.

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Bis zum Arctic Circle sind es für uns noch knapp 90 km. An dieser imaginären Linie dem Breitengrad 66°33’ Nord treffen wir dann neben Abenteurern mit ihren dicken Motorrädern auch einen Touristenbus, dessen Insassen Wolfram die letzten Nerven rauben. Alle müssen mindest dreimal vor dem Arctic Circle Schild geknipst werden. Da fahren wir doch einfach weiter. Vielleicht bekommen wir auf dem Rückweg einen freien Blick auf das blöde Holzschild.

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In Coldfoot gibt es auf halber Strecke die nötige Tankstelle. In Fairbanks hatten wir noch 3,45 USD für die Gallone Diesel bezahlt (etwa 0,83 €/l) hier sind es 4,45 USD (1,07 €/l). Na ja, das Öl wird in Prudhoe Bay gefördert, dann etwa 1.300 km bis Valdez am Golf von Alaska gepumpt, von wo das Rohöl verschifft wird. Woher das raffinierte Diesel kommt erfahren wir nicht, es muss jedenfalls teuer hierher transportiert worden sein.

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Das Arctic Interagency Visitor Center liegt auf der anderen Seite des Highway und der Besuch ist ein absolutes Muss. Neben dem Wildlife in der Arktischen Region wird viel Wissenswertes zum Arctic Circle und dem Weg unseres Planeten um unseren Energiespender anschaulich dargestellt. Junge Ranger geben sachkundig und begeistert Auskunft, auch zu Campingmöglichkeiten auf diesem langen Weg in den Norden.

Der Tipp, den wir bekommen ist ein Volltreffer. Knapp 20 km weiter nördlich am Fuße der Brücke über den Koyukuk River schlagen wir am feinen Kiesstrand (N67.43764 W150.08032) unser Lager auf. Der nächtliche Verkehr auf dem Dalton ist gering, man könnte gut schlafen, wenn es nur endlich mal wieder dunkel würde.

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Am nächsten Morgen sehen wir, dass sich noch ein Zelterpärchen zu uns gesellt hat. Karen und Bud bauen gerade ihr Faltboot zusammen um den Fluss Richtung Süden zu befahren, sicher auch ein spannendes Abenteuer. In vier Tagen wollen sie per Flugzeug und Anhalter zurück sein, um ihr Auto wieder hier abzuholen.

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Dann gesellt sich noch ein Stachelschwein mit rasiertem Hintern zu uns. Oder wo haben Alaskas Stachelscheine ihre Stachel? Mit Ruhe organisieren wir unsere Weiterfahrt, bis Deadhorse Camp sind es noch 370 km. Schon bald geht die Taiga mit ihren wenigen Bäumen in die Tundra über, auch die letzte Fichte verschwindet bei Mile 235. Der Übergang ist fast abrupt und die Landschaft wirkt verändert.

Eigentlich sollen wir hier entlang der Straße Bären, Wölfe, Moschusochsen, Karibus und vieles mehr an Getier sehen. Heute aber nicht! Lediglich die kleinen Arctic Ground Squirrels huschen hin und her über die Straße. Dazwischen Kaninchen und Hasen. Oft genug haben wir Sorge eines der Tierchen zwischen die Reifen zu bekommen. Sonst gibt’s keine Aufregung.

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In knapp fünf Stunden haben wir die 370 km geschafft. So schlecht kann die Straße also nicht sein. Im Camp angekommen bucht Iris unsere Mittwochnachmittag Tour auf den frühen Morgen um, kein Problem. Dann eine Runde durch den Containerort, der nicht unter die Sicherheitsbestimmungen fällt. Viel gibt’s da nicht zu sehen, aber die Tankstelle ist wichtig.

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Hier sind es dann 5,45 USD / Gallone Diesel (1,30 €/l). Das haben wir in Deutschland auch schon bezahlt, ist aber 57 % mehr als in Fairbanks. An einem der vielen Tauwasserteiche finden wir einen ebenen Platz (N70.19695 W148.40852). Draußen passiert hier nichts, nicht wegen des Nieselregens, der einsetzt, nein wegen der vielen Moskitos, die hier rumschwirren. Prudhoe Bay hat die höchste Moskitodichte auf unserer Erde. Wir haben’s gesehen!

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Früh am morgen besteigen wir nach einer Passkontrolle mit weiteren 14 Fahrgästen den Shuttlebus. Raymond, unser entspannter Fahrer und Tourguide fährt uns durch den Industriepark und erklärt vieles zu den Anlagen. Er ist halber Inuik und weiß entsprechend viel über das Leben der Naturvölker und die arktische Tierwelt zu erzählen.

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Am Strand von Prudhoe Bay (N70.32037 W148.30417) zeigt er Polarbärspuren, die er an den Krallen erkennt. Gestern waren die Außentemperaturen noch über 20°C, heute sind es nur noch 16°C. Wie kalt das Wasser ist, lässt Iris sich nicht anmerken, andere Mutige ziehen nur Schuhe und Strümpfe aus.

Wolfram ermittelt kurz mit dem Rechenschieber von hier sind es noch 2.191,4 km bis zum Nordpol. Das machen wir z.Zt. in einer Woche.
Nur, Luftlinie fährt der OF-EN noch nicht.

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Auf dem Rückweg unseres Ausfluges gibt’s noch einige Geschichten zu den Vögeln, die hier in den Seen baden. Mit uns beobachten auch zwei Rotfüchse Enten und Gänse. Schon jetzt wissen wir, unser Ausflug über den Dalton Hwy hat sich gelohnt. Gegen 11 Uhr besteigen wir den OF-EN für die Rückreise, länger muss man sich hier nicht aufhalten.

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Das Wetter hat sich gemacht und von Norden in die Berge der Brooks Range zu fahren ist nun ein neues Bild. Die Landschaft ist aus dieser Richtung gesehen noch beindruckender. Nachdem wir den höchsten Pass Alaskas den Atigun (1.422 m ü.N.N) hinter uns gelassen haben, lässt auch die Moskitodichte nach.

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An unserem gestrigen Rastplatz biegen wir ab nach Wiseman. Ein echtes Goldgräberörtchen, aber keine Mensch auf der Straße, polieren die gerade ihre Goldklumpen?

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Wir fahren weiter, halten nur kurz in Coldfoot zum tanken und übernachten nach 490 Tageskilometern am Arctic Circle. Wir sind alleine auf dem Campground (N66° 33.477 W150° 47.568) und am nächsten Morgen können wir auch ganz alleine vor dem blöden Holzschild posen. Unser GPS zeigt hier tatsächlich 66°33’ N, wir hatten keinen der Touristen gesehen, der den Standort des Schildes auch geprüft hat!

Wieder in Fairbanks angekommen, führt unser erster Weg zu einer Waschanlage, in der wir den OF-EN mit Hochdruck wieder fein machen. Was waren das noch Zeiten, als viele Hände das für uns für relativ wenig Geld leisteten!? Heute müssen wir selbst ran. Im Visitor Center klären wir unsere Fragen zum weiteren Weg zum Denali NP und Denali Hwy bevor wir zum Walmart "Campground" zurückkehren.

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Bis zum Denali Nationalpark sind es rund 200 km. Wir können uns also Zeit lassen und machen erst mal einen Stop im Westen Fairbanks, am Museum of the North der Universität von Alaska. Schon das Gebäude von außen ist eine Attraktion.

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Die Ausstellung im Erdgeschoss zu Geologie, erdgeschichtlicher Entstehung, Wildlife, Leben der Urvölker, den Bodenschätzen Alaskas und das heutige Leben um die Trans-Alaska-Pipeline ist noch spannender. Im Obergeschoss die Rose Berry Art Gallery, Kunstwerke einer Pioniersfrau, die ihre Liebe zu Alaska darstellt.

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Danach geht es auf dem Parks Hwy 3 nach Süden Richtung Nenana. Hier mündet der Fluss mit gleichem Namen in den Tanana River, der in den Yukon fließt. Auf dem Weg dorthin machen wir Halt bei der Monderosa Ranch (N64.60830 W149.08914). Der Burger hier wird einstimmig in unsere Our-Very-Best-Burger-List aufgenommen. Wenn es eine solche Liste auch für Fritten gäbe, hätten die hier Platz 1 erreicht!

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Im kleinen Örtchen Nenana gibt’s außer dem schmucken Informationscenter noch den Peilstab der Nenana Ice Classics zu begutachten. Dieses seit 1917 jährlich stattfindende Wettereignis erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit. Die Tickets für die außergewöhnliche Lotterie werden in ganz Alaska verkauft. Es gilt dabei auf den genauen Zeitpunkt zu setzen, an dem im Frühjahr das Eis des zugefrorenen Tananan River bricht.

Ein Tripod (hat hier mehr als drei Beine, heißt aber so) ist über ein Seil mit einer Uhr verbunden. Wenn der Tripod im tauenden Eis einbricht, wird die Uhr gestoppt. Wer auf die richtige Woche, Tag und exakte Uhrzeit gesetzt hat gewinnt den Jackpot, der sich für nächstes Jahr inzwischen auf 300.000 USD beläuft.

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Wir treffen, während in der Laundry (N64.56247 W149.09712) unsere Wäsche badet Marten, dessen Vater 1953 bei dieser Wette 130.000 USD gewonnen hatte und damit das Haus gebaut hat, indem Marten heute wohnt. Weiter geht’s zum Denali NP Wilderness Access Center. Hier werden die Tickest für die Shuttle Busse verkauft, die die einzige Straße im Nationalpark befahren dürfen. alaska

Wir haben Glück und können, obwohl morgen der 04. Juli, Amerikas Nationalfeiertag und damit bussiest day of the year im Park ist, noch zwei Bustickets ergattern. Für 48,25 USD / Person dürfen wir im Grünen Bus elf Stunden lang die 86 Meilen (137,6 km) jeweils hin – und zurück bis zum Wonder Lake fahren, zwischendurch aussteigen und hoffen mit dem nächsten Bus wieder mitgenommen zu werden.

Ein Problem haben wir noch. Weit und breit ist kein Übernachtungsplatz mehr frei. Wir sollen es auf den Parkplätzen am Highway Richtung Norden probieren. Da kommen wir her, überall No Overnight Camping. Aber wir sind ja die Glücklichen und finden ein herrliches Plätzchen direkt am reißenden Nenana River ca. 8 km vor dem Parkeingang (N63.77556 W148.91087).

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Sonntag morgen besteigen wir 9.15 Uhr den Bus und auf geht’s. Wir finden Plätze direkt hinter Travis, unserem Fahrer und Führer mit bester Sicht durch die Windschutzscheibe. Über Mikrofon erzählt Travis, was er weiß und das ist viel. Wenn wir auf der Fahrt Wildlife sehen gilt es STOP zu brüllen, damit die anderen Fahrgäste auch in den Genuss der Tierbeobachtung kommen.

Es ist klar, dass der erfahrene Denali-Kenner Travis den ersten Stopgrund selbst erspäht. Wir beide hatten ja bis eben noch keinen Grizzly Bären gesehen. Das dunkelblonde Tier zieht nicht weit von uns durchs Dunkelgrüne. Sind schon ein Stück größer als ihre schwarzen Kollegen. Wir haben reichlich Zeit das Tier, das sich nicht stören lässt zu fotografieren.

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Der nächste Stop wird von einem Bus verursacht, der schon vor uns zur Tierbeobachtung angehalten hat. Die Fahrer geben sich Handzeichen für die erspähten Tiere. So geht es munter weiter, den 3 Grizzlies folgen 9 Karibus, ein Golden Eagle und eine Elchkuh. Auch 17 Dallschafe am Berg gilt es festzuhalten. Dazwischen gibt es immer wieder kurze Pausen zum Beinevertreten. Im Toklat River Informationszelt erfahren wir, dass heute 148 Bergsteiger in Richtung Mount McKinley unterwegs sind. Von 916 Gipfelstürmern haben das dieses Jahr schon 522 geschafft.

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Bei einem weiteren Halt am Eielson Visitor Center können wir einen Film über die Besteigung des mit 6.193 m höchsten Berges Nordamerikas ansehen. Beeindruckend wie professionell diese Bergtouren vom 2.160 m hohen Basislager organisiert sind. Trotzdem sind die Etappen und Leistungen der Alpinisten absolut bewundernswert. Die letzten 1.933 Höhenmeter vom Gipfelcamp auf 4.2600 m schaffen dann trotz bester Versorgung nicht alle und jedes Jahr gibt es hier tödliche Unfälle.

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Und dann erfahren wir von einem Rekord im letzten Jahr. Üblicherweise dauert die Strecke vom Basiscamp über die verschiedenen Akklimatisierungscamps in die Höhe drei Wochen. Ein Extremsportler, der gerade anderer Gipfel bestiegen hatte und höhenakklimatisiert war, hat sich in das Gipfelcamp auf 4.200 m einfliegen lassen und ist in 12 Stunden die restliche Strecke auf den Gipfel gerannt! Da bleibt einem doch die Puste weg!

Pünktlich kurz nach 20 Uhr lädt uns Travis wieder am Visitor Center ab. Ein Tag mit fast strahlendem Sonnenschein, begeisternden Tierbegegnungen in wunderschöner Natur ist mit 45 € nicht zu teuer bezahlt. Etwas ermattet steigen wir in den OF-EN und fahren noch ein Stück Richtung Süden. Nach 30 km finden wir hinter Bäumen auf einem Parkplatz direkt am Nenana River unseren Übernachtungsplatz (N63.51904 W148.80328).

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Eine Menge Ereignisse liegen hinter uns und die nächsten Tage werden wir kürzere Etappen fahren.

Sonntag geht’s nach Süden bis Cantwell und dann Richtung Osten auf den Denali Highway. Schon nach weiteren 50 km versuchen wir um 11 Uhr morgens unser Glück auf dem Brushkana Creek Camp. Wir müssen wirklich ganz besonders liebe Menschen sein. Gerade vor einer viertel Stunde ist der schönste Platz (N63.29023 W148.0623) auf dem gut gepflegten Campground frei geworden. So schnell hat Iris noch nie 24 USD für zwei Nächste eingetütet und Wolfram den OF-EN in Position nivelliert.

Aus lauter Dankbarkeit setzt er sich auch gleich hin, um seinen schweren Kopf um die Ereignisse auf den letzten 2.414 km (verrückt) zu erleichtern.

05. - 13 Juli 2015 (km 171.616)
Glenallen - Valdez - Whittier - Seward - Russian River

Während Wolfram schreibt erkundet Iris die Nachbarschaft. Von allen Seiten werden wir willkommen geheißen. Es gibt Geschenke wie Feuerholz und sogar eine dicke Lachsseite. Hier im Norden sind die Amerikaner superfeundlich.

Am Nachmittag machen wir Lagerfeuer an und grillen erst mal Bratwürstel und Steak. Die Moskitos sind ebenfalls freundlich zurückhaltend, aber wahrscheinlich liegt das eher am Repellent, das wir benutzen. Montag wird lange geschlafen. Iris macht sich dran Wolframs Text und ihre Bilder zu koordinieren. Wolfram liest Reiseführer und plant die Route für die nächste Woche.

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Zum Abendessen gibt’s Lachs in Mengen, die selbst wir gute Esser nicht schaffen. Den Sundowner, eher Schlummertrunk, da die Sonne immer noch nicht untergeht, nehmen wir am Flussufer ein. Wirklich schön hier am rauschenden Brushkana Creek, erinnert doch sehr an die A3 in der Heimat.

Der nächste Morgen ist arg wolkenverhangen, von den weißen Gipfeln der nahen Alaska Range nichts zu sehen. Wir machen uns auf den weiteren Weg auf dem Denali Highway 8 Richtung Osten durch ein kaum besiedeltes, ursprüngliches Alaska. Da und dort an einem kleinen See ein paar Blockhäuser mit Bootssteg, die Träume wecken.

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Nach 140 km fahren wir den Tangle Lake Campground (N63.05133 W146.00256) an. Die Wolken hängen hier noch tiefer, es regnet und es wird fast so etwas wie dunkel.

Ab hier ist der Denali Hwy asphaltiert und die knapp 35 km am nächsten Morgen bis Paxson, wo der Denali in den Richardson Hwy mündet liegen nach einer halben Stunde hinter uns.

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Am Meier’s Lake Roadhouse besteht die Möglichkeit zu tanken. Die Russischen Emmigranten, die die Raststation betreiben sind Halsabschneider. Dass im modernen Amerika Preis- und Dollarmeter abgeklebt sind und nur das Gallonenzählwerk läuft, hat schon Seltenheitswert. Wolfram fragt nach dem Preis 4,57 USD / Gallone (1.10 €/l), in Glenallen 90 km weiter kostet der Liter Diesel nur noch 0,83 €. An der Tanke treffen wir auf ein Wohnmobil mit vier Schweizern, die zum Fischen nach Alaska gekommen sind. Sie wollen zum Klutina River um dort zunächst ihr Glück zu versuchen.

Nachdem wir über Internet die Fähre für Samstag von Valdez nach Whittier gebucht haben, kann unser Weg ebenfalls Richtung Süden weitergehen. Glenallen bietet wie die meisten kleinen Orte, die an Straßenkreuzungen, hier Hwy 1 und Hwy 4, liegen keine Möglichkeit zum Flanieren.

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Kurz bevor wir in den Old Richardson Hwy bei Copper Center abbiegen, machen wir noch einen Halt am Wrangell - St. Elias NP, dem größten National Park der USA. Ein Eldorado für Wanderer, Bergsteiger und Kayakfahrer, Aktivitäten, für die Wolframs Kondition nicht eingerichtet ist.

Iris schaut sich den bewegenden 30-minütigen Film über den Park im Theater des Visitor Center an. Es sind zum größten Teil traumhafte Luftaufnahmen die sie auch zu der Überzeugung kommen lässt, dass WIR diesen Park in seiner Schönheit und Natur nicht erfahren können.

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Da geht es im Klutina Salmon Charter & Campground (N61.95323 W145.31071) schon ruhiger zu. Wir parken den OF-EN am Flussufer neben den vier Schweizern und bekommen neue Anglerinformationen. Lutz hatte im letzten Jahr hier 60 kg Lachs geangelt. Vom 1. Juli bis 10. August wandern hier vor allem King Salmon und Sockeye Salmon zu ihren Laichplätzen vorbei.

Die hier gefangenen Kings können bis zu 30 kg schwer sein, die Sockeyes immerhin über 20 kg. Unterhalb der Brücke über den Klutina stehen mindestens 30 Angler nebeneinander im Wasser. Am Wochenende werden es noch mehr sein. Laufend wird an irgendeiner Stelle ein großer Lachs an Land gezogen. Auch Herbert aus Regensburg kommt jedes Jahr hierher. Seinen Fang lässt er in Anchorage professionell räuchern und vakuumverpacken.

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Da er nur mit Handgepäck reist, kann er am Ende seiner Ferien bis zu 30 kg Lachs im Gepäck mit nach Deutschland nehmen, das reicht ihm für ein Jahr. Die vier Schweizer haben ein ähnliches Fangziel, nur halt mal vier. Sie verkaufen den Lachs für gute Franken an Schweizer Edellokale, die ihre Gäste mit "frischem" Wildlachs aus Alaska für noch bessere Franken verwöhnen.

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Im Camp herrscht eine Stimmung, wie auf einer Sportveranstaltung. Wie wirft der seine Angel wo aus, was nutzt er für Köder, allerlei Fachsimpelei, die wir voller Begeisterung verfolgen. Wegen der Bären müssen die Fische direkt am Fluss an ausgewiesenen Tischen ausgenommen werden. Die Ausländer-Angellizenz für 1 Tag kostet 20 USD, zwei Tage 35 USD, 14 Tage 80 USD, also erschwinglich, vor allem mit beinahe Fanggarantie.

Auf dem weiteren Weg Richtung Valdez machen wir halt am Worthington Gletscher. Der ist 200 m dick und wandert jährlich 60-70 cm ins Tal. Das ist gut zu sehen, da beim großen Erdbeben 1964 Berghänge abgerutscht waren, die jetzt auf dem Gletscher liegend seinen Weg der letzten 50 Jahre gut markieren.

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Etwa 50 km vor Valdez schlagen wir nach 130 km Tagesetappe unser Lager am Blueberry Lake (N61.12024 W145.70392) auf. Leider ist die im Reiseführer beschriebene atemberaubende Bergkulisse von Wolken verhangen, nur da und dort schaut mal ein Gipfel heraus. Wir machen einen kleinen Spaziergang zum See und genießen die Natur.

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Schon kurz vor 12 Uhr sind wir am nächsten Tag am Ferry-Terminal und Jessica öffnet schon vor ihrem Dienst den Schalter, um uns die Tickets auszuhändigen. Wirklich freundlich die Alaskaner. Valdez wird auch "Little Switzerland of Alaska" genannt. Das kommt sicher von den schneebedeckten Berghängen, die hier dicht an den Port Valdez heranrücken. Nur Öltanker werden in der Schweiz wohl nicht Halt machen.

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Hier endet die Trans-Alaskan Pipeline und seitdem hier auch die Exon Valdez 1989 mit Öl beladen wurde, hat der Ort einen gewissen, wenn auch zweifelhaften Ruhm. Im Örtchen gibt es eine Bar, indem der Kapitän des Unglücksdampfers seinen letzten Drink genommen haben soll. Wir nehmen im Alaska Halibut (N61.13021 W146.35025) unser Mittagessen ein, natürlich Heilbutt, Schrimps und Lachs. Menge, Preis und Geschmack sind sehr zu empfehlen.

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Im Visitor Center holen wir wieder Informationen zu den Angeboten in Valdez. An der Lachszuchtstation an der Dayville Road auf der anderen Seite der Bucht waren wir schon gewesen. Das Schauspiel am Lachswehr dort beschreiben unsere Bilder am besten.

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Lachse, die hier den Golf von Alska Richtung Salmon Lake verlassen wollen, können das Wehr nicht überwinden und Seelöwen wissen das. Das Wasser brodelt nur so von Lachsen. Im Umkreis von 300 Fuß darf hier natürlich nicht geangelt werden, aber Seelöwen können sich und die Möwen, die auf deren Reste warten im Überfluss versorgen.

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Wir fahren noch den Valdez Gletscher an, über den die Goldsucher zu Zeiten des Goldrushs ins Innere Alaskas gestartet sind. Je näher wir kommen, desto weniger ist leider vom Gletscher zu sehen. Im Gletschersee am Fuße des Gletschers treiben einige Kayaks, wir können nur am Rand des Sees entlang spazieren.

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Noch eine Runde durch den alten Ort, von dem nach dem Tsunami 1964 nicht viel übriggeblieben ist und ein Besuch im Museum, dann kehren wir zum Terminal zurück. Am Hafen gibt es eine Meile für Stadtflaneure, die sich auf den Terrassen der Cafés versammeln. Hier werden auch die Tausende Touristen des vor Anker liegenden Kreuzfahrtschiffes ausgeschüttet. Wir fahren im OF-EN durch die Massen und ziehen uns auf den leeren Parkplatz vor dem Ferry-Terminal zurück.

Um 5.30 Uhr am nächsten Morgen können wir auf der um 7 Uhr startenden Aurora einschiffen. Unglaublich, was in den Bauch der kleinen Fähre passt. 5 ½ Stunden schippern wir auf der "Sonnenterrasse" durch den Prince William Sound. Das Wetter macht einigermaßen mit, wir sind ja in den letzten Tagen diesbezüglich nicht verwöhnt und wissen auch, dass Valdez ein Wetterloch ist.

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Auf unserem Weg werden wir immer wieder von Delphinen begleitet und auch zwei Wale gibt’s beim Luftholen zu beobachten. Beeindruckend sind auch die riesigen Gletscher, die Richtung Sund wandern. Kurz vor Whittier dann auch kleine Eisberge, eher Schollen, nicht mal Hügeli, die da aus dem Wasser schauen.

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Whittier selbst grüßt mit hässlichen Plattenbauten und einem Kreuzfahrtschiff. Kein Grund sich hier länger aufzuhalten. Wir reihen uns in die Schlange vor dem einspurigen Anton-Anderson-Tunnel ein. Jeweils stündlich werden zunächst die berühmte Alaska Railway und danach der Autoverkehr für eine Viertel Stunde durch den Tunnel geschleust. Etwa 7 Minuten dauert die Fahrt auf den Eisenbahnschienen, zur vollen Stunde von Whittier aus, zur halben von der Portage Seite aus.

Die Portage Glacier Road führt Richtung Westen auf die AK1 bis zum Seward Hwy 9. Den fahren wir nach Süden bis nach Seward, dem Tor zum Kenai Fjords NP. Längs des Ufers der Resurection Bay gibt es hunderte Stellplätze für RVs, die heute am Samstag alle belegt sind.

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Etwa 4 km südlich, über eine Schotterstraße erreichbar, dürfen wir uns einen der zwei verbleibenden Stellplätze bei Millers’s Landing (N60.07104 W149.43607) aussuchen; mit Strom und irgendwo gibt es auch Wasser , aber keine Dumpstation. Die Toiletten sind versifft, der Preis mit 40 USD dafür überzogen. Beim Spaziergang entlang des Ufers und in den nahen Wald zeigt sich allerdings die unberührte Schönheit dieser Ecke.

Der Sonntag grüßt wiedermal mit Regen und so passt es, dass wir das Sealife Center im Ort besuchen. Hier ist die (Unter-) Wasserwelt Alaskas auf zwei Stockwerken dargestellt. Ob der Raum im Obergeschoss für die Papageientaucher und anderen bunten Wasservögel, denen man bis auf einen Meter nahe kommt groß genug ist, da kommen bei uns Zweifel auf. In benachbarten Freigehegen sind Seehunde und Seelöwen auf ähnlich kleinem Raum untergebracht. Nicht sehr spektakulär.

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Zur Zeit wird mit einer Sonderaustellung geworben, Helicoprionhaie, einer ausgestorbenen Haiart, deren Zahnreihe wie ein Sägeblatt senkrecht auf der Zunge angeordnet ist. Interessant aber ausgestorben. Wahrscheinlich hat sich das Kauen doch durchgesetzt. Insgesamt hat uns das Vancouver Aquarium deutlich mehr geboten. Trotzdem reuen uns die 20 USD pro Person nicht.

Inzwischen regnet es auch nicht mehr und wir flanieren Sewards 4th Avenue entlang vorbei an allerlei Mode und anderen Auslagen. Noch mal einkaufen bei Safeway, tanken bei Shell und wir kehren zurück auf den Seward Hwy, heute Richtung Norden.

Die Kenai Halbinsel wird von dem riesigen Harding Icefield dominiert, einem noch weitgehend unerforschten Gletschergebiet. Da gibt es Richtung Westen kein Durchkommen, so müssen wir es umfahren. Die Strecke ist landschaftlich wunderschön und wir genießen die Ausblicke auf Seen und schneebedeckte Berge.

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Nachdem wir den Highway 9 auf den Sterling Hwy 1 verlassen haben, nehmen wir westlich von Cooper Landing den Abzweig zum Russian River Campground (N60.48239 W149.97279). Wir haben Glück und können aus den reichlich freien, sehr gepflegten Plätzen auswählen. Ganz in der Nähe der Mündung des Russian River in den Kenai River finden wir in dieser wunderschönen Naturlandschaft unseren Wunschplatz.

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Für 18 USD / RV buchen wir gleich zwei Nächte und wir machen uns auf zu einem langen Spaziergang bis zur Mündung. Dort kann man die unzähligen Angler in ihren brusthohen Gummistiefeln beim angeln beobachten. Es werden immer wieder Bären gesichtet, die den Anglern die Beute streitig machen. Also lärmen wir die Holzstege entlang. Mal sehen was wir so vor die Linse bekommen

13. - 22. Juli 2015 (km 172.406)
Soldotna – Homer – Anchorage – Hatcher Pass - Tok

Am Nachmittag regnet sich’s ein. Nur kurze Unterbrechungen, an denen wir einen Spaziergang versuchen, aber wieder abbrechen müssen. Dann bekommen wir Besuch aus der Nachbarschaft, Gerlinde aus Augsburg. Erst am Abend lässt der Regen nach und wir können den Gegenbesuch starten und auch Horst und den Toyota mit einem Wölke Aufbau kennenlernen, mit dem die beiden seit 2007 unterwegs sind.

Horst bearbeitet gerade Holz für’s Lagerfeuer und wir entscheiden kurzentschlossen auf den leeren Platz direkt neben den beiden umzuziehen. Am großen Lagerfeuer lässt sich’s dann gemütlich klönen, bis uns nach 2-3 Stunden ein neuer Regenschauer wieder in unsere Camper verjagt.

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Dienstag morgen laufen wir noch mal längs des Russian River bis zu dessen Mündung in den Kenai. Horst und Gerlinde bereiten sich auf einen Angeltag ebenda vor. Entlang des Russian River verteilen sich die Angler noch, im Kenai River stehen sie dann im Abstand von 5 Metern so weit das Auge reicht. Wolfram verzichtet, wir packen zusammen, verabschieden uns von den Augsburgern, man sieht sich, und fahren etwa 200 km weiter nach Westen bis Soldotna.

Das heißt erst mal durch Soldotna bis zur benachbarten Kenai City. Dort schauen wir uns im Bootshafen um und kehren zurück zum Visitor Center in Soldotna. Hier bekommen wir die kompetente Auskunft, dass man, wenn man nicht angelt oder Anglern zuschauen will hier eigentlich nichts zu tun hat. Na ja, einen Tipp gibt’s dann doch. Odie’s Deli (N60.48325 W151.06706) bietet hervorragende hausgemachte Suppen und Sandwiches. Das können wir eine halbe Stunde später auch bestätigen, wirklich wie bei Muttern.

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Anschließend bummeln wir durch einen Outdoorladen, Wolfram verkneift sich seine Anglerausrüstung aufzurüsten, liegt ja eh nur rum. Trotzdem ist der Laden recht unterhaltsam. Um die Waffenabteilung machen wir einen Bogen, da fühlen wir uns überhaupt nicht wohl. Wir parken auf dem Parkplatz (N60.49061 W151.04761) von Fred Meyer, hier gibt es neben dem Overnight-Parking für RVs sogar eine Dumpstation und Trinkwasser.

In der Nacht wird es empfindlich kalt und der verrückte Aminachbar, der in seinem PKW schläft macht um 5.30 Uhr den Motor an zum heizen. Dafür hat Wolfram gar kein Verständnis und springt nach einer Viertelstunde erbost aus dem OF EN. Als er dem Nachbar mit flacher Hand vor der Stirn wie ein Scheibenwischer winkend seine Meinung zeigt, hält das der Dummkopf für einen freundlichen Gruß. Wir parken um kommen aber nicht mehr zur Ruhe und brechen auf.

Es geht nach Süden, der Ort Homer ist unser Ziel. Immer längs der Küste des Cook Inlet mit Blick auf die Vulkane des Lake Clark Nationalpark. Leider kommt man dorthin nur mit Boot oder Flugzeug. Wir genießen das, was wir haben, das Wetter ist fast freundlich und wir erreichen nach 120 km den westlichsten Ort, den man mit dem Alaska Highwaysystem anfahren kann.

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Auch Homer wurde einst gegründet um hier Gold zu waschen, man musste sich aber mit Braunkohle zufrieden geben. Zur Kohle kam die Fischerei, vor allem riesige Heilbutts werden hier an Land gezogen, Homer erblühte. 1964 dann das große Erdbeben, die Landzunge, der Spit senkte sich ab, bei Flut wurde aus der Halbinsel eine Insel. Durch einen Damm mit Straße wurde das repariert. Heute haben die Docks an der Spitze des Spits wieder Verbindung zum Festland. Kreuzfahrtschiffe und Fischereiboote finden ihren Weg nach Homer.

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Der Tidehub liegt hier bei mehr als 10 m, höher als irgendwo auf der Erde und wir können bei Ebbe ganz weit laufen. Ringsherum die beeindruckende Bergkulisse, durch deren Täler sich massige Gletscher in Richtung Golf zwängen.

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Im empfohlenen Captain Pattie’s Restaurant genießen wir Muscheleintopf und Heilbutt, megalecker. Danach "erfahren" wir noch eine Weile die Gegend und entscheiden hier nicht zu campieren. Da es noch lange hell ist ;-) machen wir uns wieder zurück auf den Weg nach Norden.

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Auf dem Fred Meyer Parkplatz in Soldotna lernen wir Doro und Jupp kennen, die mit ihrem grünen Rundhauber (www.monster-worldtour.de) seit 10 Jahren durch die Welt tingeln. Am nächsten Morgen dann noch Beat und Bettina aus der Schweiz und Dani, die mit ihrem 1975er Mercedes, den sie liebevoll Hugo nennt, alleine unterwegs ist. Es zeigt sich wieder mal, dass wir nicht einzig sind und die Globetrottergemeinde gar nicht so klein ist.

Von Soldotna geht unser Weg auf dem Sterling Hwy zurück Richtung Osten. Gestern waren 300 km Tagesetappe zusammengekommen, heute machen wir schon nach 40 km am Skilak Lake Halt. Tatsächlich finden wir am Lower Lake Campground (N60.47109 W150.46864) noch einen wunderschönen Platz direkt am See. Doch das Wetter hält uns zeitweise im OF-EN. Die Kenai Halbinsel ist in unseren Augen eine der landschaftlich schönsten Regionen Alaskas, aber das Wetter hält hier einfach nicht mit. Jetzt ist es auch noch stark windig und der kleine Gletschersee zeigt sich wild wie eine große. Nichtsdestotrotz zieht Iris los Bären suchen. Ein Elch, ein Weißkopfadler, mehr wird’s dann doch nicht.

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Auch wenn es am nächsten Morgen wieder weniger stürmisch und regnerisch ist, entscheiden wir heute bis Anchorage zu fahren. Zunächst wieder entlang des schönsten Flusses dieser Erde, den wir kennen, den Kenai. Vorbei am Kenai Lake mit Blick auf den Portage Glacier und auf den Seward Hwy Richtung Turnagain Arm des Cook Inlet. Captain Cook musste auf seiner Reise 1778 genauso feststellen, wie Captain Vancouver 1794, dass es hier kein Durchkommen Richtung Osten gibt und umkehren, daher der Name Turnagain. Am Bird Point Aussichtspunkt könnte man die weißen Belugawale beobachten, wenn sie zu sehen wären, vielleicht zu einer anderen Jahreszeit.

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Nach 200 km Fahrt kommen wir in Anchorage an. Die Stadt ist mit 280.000 Einwohner die größte Alaskas und findet auf Anhieb unsere Sympathie. Als erstes suchen wir eine Werkstatt, Mercedes braucht frisches Öl. Außerdem wollen wir die Vorderreifen mit den hinteren tauschen. Johnson’s Tires (N61.19003 W149.87669) versprechen das alles für 155 USD auszuführen. Öl und Ölfilter seien in Anchorage kurzfristig zu besorgen, der mitgeführte Reservefilter kann gespart werden. In zwei Stunden soll alles erledigt sein.

Solange können wir durch die Gegend flanieren. Beim zweiten Frisörladen mit mindestens 20 Stühlen werden wir auch gleich bedient, 11 USD pro Haarschnitt. Es stellt sich heraus, dies ist die Academy of Hair Design (N61.19574 W149.88373) in der die Studenten in nur 10 Monaten zu Frisören ausgebildet werden und wir dürfen den Kopf hinhalten. Als wir das erfahren ist es schon zu spät und letztlich verlassen wir nicht ungeschoren und hochzufrieden den Laden.

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Zurück bei Johnson’s sind die Reifen zwar getauscht und ausgewuchtet, nur einen passenden Ölfilter hat man in Anchorage nicht vorrätig und der Ölwechsel wurde storniert. Etwas aufgebracht, nicht laut aber man sieht es ihm an, überreicht Wolfram den Reservefilter und fordert auf den Ölwechsel durchzuführen, wir warten solange. Nach einer halben Stunde ist die Sacher erledigt und die Rechnung auf 0,00 USD ausgestellt. So sind die Amis: "Sorry, wir haben Sie länger als zugesagt aufgehalten, die Rechnung geht auf’s Haus. Gute Reise". Wolframs Stirnfalten wechseln zu breitem Grinsen. Geht doch!

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In Anchorage Downtown finden wir einen sicheren Parkplatz und bummeln durch die Straßen. Gleich um die Ecke im Town Square Park spielt sich eine Musikgruppe zum Live After Five ein.

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Schließlich sitzen wir zwei Stunden bei Wein, Popcorn (Iris) und Itchy Meatballs (Wolfram) und zappeln zur Musik von Mama Lenny & The Ramedy. Zum Schluss kaufen wir zwei CDs und freuen uns die Musik auch noch im OF-EN zum Ausklang auf dem Walmart Parkplatz (N61.19292 W149.88213) hören zu können.

Samstag erkunden wir dann auf einer Trolley Tour die Stadt. Die Fahrt ist mit 20 USD pro Person für eine Stunde nicht ganz so günstig, aber wir sehen viel und werden unterhaltsam bestens informiert.

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Am eindrucksvollsten ist der größte Wasserflughafen der Welt. Bis zu 200 Wasserflugzeuge starten und landen durchschnittlich pro Tag auf dem Lake Hood. Etwa jeder 50. Bewohner Alaskas hat einen Pilotenschein und entsprechend viel einmotorige Wasserflugzeuge brauchen eine Heimat.

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Nach der Rundtour finden wir auf dem Samstag und Sonntag stattfindenden Famer’s Market reichlich Buden mit typischem Alaska Essen und ausgefallenen Souvenirs. Auch das Wetter meint es gut und ein 18 km langer Spaziergang auf dem Tony Knowles Costal Trail mit Blick auf die Stadt und die Chugach Mountains rundet den wunderschönen Tag ab.

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Übernachtet wird wieder auf dem Walmart Parkplatz und Sonntag morgen können wir hier auch gleich den Kühlschrank wieder auffüllen. Bevor wir Anchorage nach Norden verlassen besuchen wir noch das Alaska Native Heritage Center. Fünf Kulturkreise des Arktischen Nordens werden in Filmen und Ausstellungen vorgestellt. Im Welcome House werden wir mit einem Tanz zu traditionellen Trommelschlägen empfangen und ein junger Athabascan beantwortet anschließend unsere Fragen.

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Auf dem Freigelände sind die Behausungen der fünf Kulturen errichtet, in deren Innern wir von traditionell gekleideten Studenten etwas über Leben und Wohnen ihrer eigenen Kultur erfahren. Am längsten halten wir uns aber am Zwinger einer Schlittenhundegemeinde auf. Etwa 20 Huskies und fünf Welpen sind hier zu Hause.

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Wir verfolgen, wie 15 Hunde vor einen Schlitten mit Rädern gespannt werden und für 10 USD dürfen wir dann für 5 Minuten mitfahren. Eine kleine Trainingsrunde für die Tiere, die echte Marathonläufer sind. Der Schlittenhundeführer John Baker fährt mit den Hunden Rennen über 1.500 (!) Meilen, 2.400 km.

Tief beeindruckt setzen wir unsern Weg fort und machen aber schon am frühen Nachmittag nach 40 km im Eagle River Campground (N61.30866 W149.57053) Halt. Wolfram möchte eigentlich das Tagebuch aktualisieren, aber schon am Eingang treffen wir auf Gisela und Fritz aus München und es gibt wieder mal viel zu erzählen.

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Die beiden haben mit ihrem Toyota schon Neuseeland und Australien bereist und da wollen wir ja auch noch hin. Dank des schönen Wetters merken wir nicht , wie die Zeit verfliegt und sind überrascht (immer noch), dass es um 23.45 Uhr noch so hell ist. Bei klarem Himmel ist die Nacht frostig, aber die Sonne wärmt uns am nächsten Morgen schnell wieder auf.

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Iris zieht morgens los auf dem schmalen Pfad am Steilufer entlang des Eagle River und freut sich über diesen mächtigen Fluss. Gegen Mittag verabschieden wir uns, die Münchner ziehen nach Süden, wir nach Norden Richtung Palmer. Vor Palmer biegen wir Richtung NW, Willow und dort auf die Hatcher Pass Road nach Osten ab. Bald sind wir wieder in kaum berührter Natur, die Straße nicht asphaltiert. Immer wieder kleine Spaziergänge auf Hügel oder um den türkisgrünen Summit Gletschesee bieten traumhafte Ausblicke auf die Talkeetna Mountains im Hintergrund.

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Ca. 80 km sind es bis wir wieder im Nordosten von Palmer auf den Glenn Hwy stoßen. Hier lassen wir uns auf der Muskox Farm bei einer Führung Interessantes zu diesen prähistorischen Verwandten unserer Schafe erzählen. Verarbeitet wird eigentlich nur die Unterwolle, die 8 mal wärmer als Schafswolle sein soll. Iris will etwas Wolle für ein Paar Socken erstehen, 180 USD! Unser Sohn hat Schuhgröße 50, vielleicht warten wir besser, bis wir Enkelchen haben.

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Wir übernachten in Palmer auf dem Fred Meyer Parkplatz (N61.60105 W149,11891) und frühstücken bei Starbucks bevor wir uns wieder auf die Straße machen. Im Norden die Alaska Range, im Süden den Matanuska Gletscher geht es zunächst 220 km bis Glenallen. Dass wir hier nicht bleiben wollen, wissen wir nach der Kurzvisite vor zwei Wochen. Für einen schnellen Burger machen wir trotzdem Halt und weiter geht’s bei strahlendem Sonnenschein Richtung Tok weitere 220 km entlang des Wrangel St. Elias NP im Süden mit seinen unzähligen Gletschern und schneebedeckten Berggipfeln.

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In Tok begutachten wir den empfohlenen Sourdough Campground. Preis/Leistung entspricht aber nicht unseren Vorstellungen, so landen wir wieder auf dem Alaskan Stoves Campground (N63.33233 W142.95073), wie in der ersten Woche unserer Alaskatour. Hier können wir in Ruhe, trotz benachbartem kleinen Flughafen uns an die letzte Woche erinnern und die nächsten Tage planen.

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Bis zur Kanadagrenze nach Beaver Creek sind es noch 180 km, die wir morgen angehen wollen, wenn das Tagebuch wieder auf dem neusten Stand ist. Danach geht es weiter nach Süden bis Haines, von dort mit der Fähre nach Skagway und weiter nach Whitehorse. Bis dann!

23. Juli 2015 (km 173.751)
Tok --> Kanadische Grenze (Beaver Creek)

Unsere Tage in Alaska gehen zu Ende. Wir starten von Tok Richtung Osten zur kanadischen Grenze. Der Alaska Hwy läuft eine ganze Weile parallel zum Tanana River. Die Landschaft wäre bei besserem Wetter alaska noch mal schöner. Nach 140 km sind wir am Grenzübergang Port Alcan. Hier sitzen der amerikanische Zoll und die Grenzbehörde.

Vorsorglich, um nichts falsch zu machen, stoppen wir und befragen die Amerikaner nach dem weiteren Vorgehen, was uns die Grenzbeamtin eher unwillig, weil vielleicht unsicher erläutert.

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Wir waren am 14. März 2015 von Mexiko nach USA eingereist. Obwohl wir ein 10 Jahre gültiges B2 Visum für Amerika haben, müssen wir nach 6 Monaten also am 13. September ausreisen und dürften erst wieder einreisen, wenn wir vorher im Heimatland waren. Die Zeit in Kanada wird uns also nicht gutgeschrieben. Weder eine Ausreise nach Kanada noch nach Mexiko unterbrechen die 6 Monatsfrist. Eine Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung wird nur sehr selten gewährt, meint die amerikanische Beamtin sichtlich ungehalten.

Da wir vorhaben weiter im Süden noch einmal kurz in Alaska einzureisen, können wir einfach 30 km bis zur kanadischen Grenzstation in Beaver Creek weiterfahren und werden dort erst kontrolliert.

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