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nigeria | benin | togo | ghana | burkina faso

Nigeria
27. 02. - 12. März 2013 (km 81.476) Nigeria

Ausreise Kamerun (20 Minuten) Ekok:

Einreise Nigeria über Brücke (50 Minuten) Mfum:

Die Grenzformalitäten hier ziehen sich etwas hin, laufen aber absolut korrekt ab. Da parallel zu den Formalitäten ein Fußballspiel im Fernsehen zu verfolgen ist, müssen wir Verständnis für die doppelt belasteten Officers aufbringen. Nach einer knappen Stunde haben wir die drei Stationen hinter uns. Auf dem folgenden Kilometer ! werden wir trotzdem noch dreimal gestoppt, die Papiere werden kontrolliert und am Schluss das Geschenk für den Officer gefordert.

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In Nigeria ist Englisch wieder die Hauptsprache und so fällt es Wolfram nicht schwer eine Geschichte von zwei Jahren Reise, 70.000 km und über 20 Afrikanischen Staaten zu erzählen. Kein Geschenk ist mehr übriggeblieben, so gerne es uns leid tut.

Sofort wird Verständnis entgegengebracht und wir werden freundlich verabschiedet. Im Grenzort Mfum gibt es weder ATM noch Bank, so machen wir erst im zwei km entfernten Ikom halt.

Hier wechseln wir die letzten USD Reserven, da die ATMs unsere VISA Karte, warum auch immer verweigern. Bei MTN besorgen wir eine Telefonkarte mit Internet (es werden Fingerprints !! und Passkopie genommen) und an einer der viele Tankstellen Diesel.

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Von einer attraktiven jungen Schwarzen werden wir an eine Zapfsäule dirigiert. Das Zählwerk stellt sie mit dem Daumen auf Null. Werden hier Liter oder Naira gezählt? Schauen wir mal. Während des Tankvorgangs müssen wir uns gegen vorbeikommende Händler verteidigen, die alles Mögliche von gebrauchter Babykleidung bis zur Autowäsche verkaufen wollen.

Die Tankuhr zeigt 106 Liter, was nun? In den Tank passen nur 95 Liter. Da es unter dem Fahrzeug auch keine Diesellache gibt haben wir Diskussionsbedarf. Schon der Preis von 170 Naira pro Liter (0,82 €) ist nicht günstig, wird aber von uns akzeptiert.

Also, wo ist der Boss? Nach etwa 10 Minuten heftigen Wortwechsels sind wir soweit. Der Bedienungsanleitung, die 95 Liter Tankkapazität aufweist wird Glauben geschenkt. Da wir die 4,3 to OF-EN auch nicht in die Tankstelle geschoben haben, muss auch noch etwas im Tank gewesen sein. Wir zahlen 15.500 N, die attraktive Schwarze und ihr Boss sind stinksauer, wir stolz auf unsere Hartnäckigkeit.

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Nichts wie raus aus diesem Ort. Unser Etappenziel soll die Afi Mountain Drill Ranch (N 06° 17.988 | E 09° 00.245) sein. Hier werden im Regenwald Drills und Schimpansen gezüchtet. Die vom Aussterben bedrohten Drills werden nach der Aufzucht ausgewildert, während die Schimpansen, die meist aus Privathaushalten stammen, hier ein Waisenhaus gefunden haben.
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Die Straße hat zwar tiefe Schlaglöcher, aber wir kommen gut voran und sind gegen fünf Uhr am Abzweig in den Wald. Drei junge Männer, die wir befragen ob wir mit dem OF-EN die Piste zur Ranch schaffen können versichern, dass die Strecke gepflegt sei.

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Das Argument man warte dort auf Besucher und deshalb würden Piste und Brücken gut unterhalten, gibt uns Vertrauen. Dies ist aber schon nach wenigen Kilometern verflogen. Der stark ausgewaschene Urwalpfad fordert Wolframs volle Fahrkonzentration. Die knapp 12 Kilometer werden in einer Stunde bewältigt und in der Hoffnung nicht den gleichen Weg zurück zu müssen parken wir für die Nacht am nur von wenigen Motorädern befahrenen Straßenrand.

Inzwischen hat es zu regnen begonnen und es wird dunkel. Iris ist gerade dabei ein Abendessen zu bereiten als Tunji, der Manager der Drillranch, vorbei kommt  und uns auffordert auf eine 200 m entfernte Lichtung umzuziehen. Dort ist es ruhiger und weniger gefährlich als an der Straße.

Die Nacht im Regenwald hat ihre besondere Ruhe, geräuschlos ist sie jedenfalls nicht. Umschwirrt von Scharen von Glühwürmchen gleiten wir in den Schlaf.

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Am nächsten Morgen führt uns Tunji über die Ranch. Wir beobachten die Fütterung der Drill und erfahren, dass in diesem Jahr in der 4. Generation ca. 500 Drillbabies geboren wurden. Ein großartiger Zuchterfolg.

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Ein Kollege Tunjis erläutert uns das Leben der Schimpansen hier auf der Ranch und anschließend können wir alleine noch eine Wanderung durch den Urwald machen.

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Der Besuch hier auf der Ranch ist wieder mal ein kleines Highlight auf unserer Reise und wir müssen jedem Nigeriareisenden empfehlen den Regenwald der Afi Mountain Drill Ranch im Südosten des Landes zu erleben.

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Da der Urwaldpfad  vom Regen am Vorabend noch schlüpfriger geworden ist wollen wir mit der Weiterreise bis zum nächsten Morgen warten.  Am Abend macht das Donnergrollen in der Ferne Sorgen. Ob wir den Weg zurück, es gibt nur den einen, am nächsten Tag wirklich wagen können? Glücklicherweise fällt kein weiterer Regen.

Um 9 Uhr sind wir im Camp bei Tunji um uns zu verabschieden. Da er unsere Sorgen spürt, gibt er uns Peter mit seinem Landrover als Eskorte mit auf den Weg.

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Wenn auch hin und wieder die Reifen qualmen, wir schaffen es mit eigener Kraft bis zur Teerstraße. Von hier fahren wir über Obudu nach Kasima Ala weiter nach Makurdi, wo wir am Dolphin Hotel übernachten wollen. Nach zwei weiträumigen Runden um das Hotel, ohne wirklich näher zukommen, wollen wir nicht mehr. Nach der vergangenen Nacht im Urwald wissen wir wieder, was wir hier in Afrika suchen, jedenfalls nicht den Verkehr und Lärm einer Großstadt.

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Es ist erst kurz nach vier und noch mindestens zweieinhalb Stunden hell, genug Zeit für weitere 120 km. Nördlich von Lafia übernachten wir an einer Tankstelle (N 08° 43.378 | E 08° 32.562), von hier sind es nur noch 160 km bis Abuja zu Dagmar und Stephan. Die Adresse der beiden hatten uns Sonja und Jan (www.afrika-offroad.de) mit auf die Reise gegeben, die beiden hatten vor 5 Jahren Afrika umrundet.

Auch Dagmar und Stephan waren vor 8 Jahren um Afrika mit dem eigenen Auto gereist. Vor drei Jahren hat Stephan dann einen Job in Abuja angenommen, obwohl er auf seiner mit vielen Tipps gespickten Homepage (www.oa-n4.de) schreibt, nie wieder Nigeria!

Wir werden empfangen wie alte Freunde und fühlen uns sofort zu Hause. Am Abend sind wir ins firmeneigene Clubhaus eingeladen und können nur staunen, wie man im wilden Afrika schwelgen kann.

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Den Sonntag verbringen wir endlos schwatzend mit Dagmar und Stephan und deren Söhnen Leo und Tommi, eine supernette und unterhaltsame Familie!!

Abuja haben wir wegen der Visa für Benin, Togo und Ghana angefahren, außerdem braucht Mercedes einen Service nach den fast 10.000 km der letzen sechs Wochen. Montag fährt uns ND (Andy), Stephans Fahrer durch die Nigerianische Hauptstadt. Das ist gut, denn hier findet wieder der gefährliche Wettbewerb afrikanischer Verkehrsteilnehmer statt: Draufhalten, der Stärkere siegt, Gebrüll wird durch die Hupe ersetzt.

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Wir bekommen die Antragsformulare für Ghana und können in der Botschaft von Benin (N 09° 05.603 | E 07° 29.737), deren Formulare direkt ausfüllen. Pro Visum 18.000 N (90 €), dazu noch 4000 N für ein Laissez-Passer (das wir wegen mit unserem Carnet eigentlich nicht gebraucht hätten) für den OF-EN. Dafür dürfen wir am nächsten Tag schon die Pässe mit Eintrag wieder abholen

Am Nachmittag stürzen wir uns dann selbst in den Verkehr, wir wollen bei Mercedes einen Termin vereinbaren. Armin Schmand hat die neue Werkstatt von Weststar (N 09° 01.741 | E 07° 24.222) aufgebaut, er selbst ist schon seit 30 Jahren im Land. "Kommt morgen früh 8 Uhr wieder, dann sehen wir, was wir machen können."

Nicht ganz pünktlich, weil zunächst der Verkehr der Rushhour zu bestehen war, sind wir bei Armin. Iris bekommt ein klimatisiertes Büro zugewiesen um die weiteren Visaanträge und diverse Änderungen an der Website zu bearbeiten.  Wolfram darf den Mechanikern bei der Arbeit zusehen. Hoffentlich muss er den Dieselfilter nicht selbst mal wechseln. Zum Know-how gehören auch die Hände eines Gynäkologen, um das zu bewerkstelligen.

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Der Service ist bald erledigt, dann geht es an die verschmorte Anhängersteckdose.

Wir wollen den 13-poligen Stecker auf einen siebenpoligen für die Fahrfunktionen reduzieren und die Versorgung der Wohnungsbatterie getrennt in einen zweipoligen Stecker führen. Als wir die Werkstatt verlassen, ist es bereits dunkel, die Rückleuchten funktionieren, nur die Batterie lädt noch nicht. Also bis morgen!

Nachdem wieder erst gegen Abend die elektrische Versorgung des OF-ENs entsprechend unseren Wünschen funktioniert, suchen wir einen Einkaufsmarkt, was nicht gelingt. Abuja ist die Unvollendete: Viele Straßen sind noch im Bau, viele nicht in unserer Karte verzeichnet. Am Abend werden wir, wie die Abende zuvor in der Familie Felix verwöhnt. Dagmar hat wieder exzellent gekocht, die Entbehrungen der letzen Wochen sind vergessen.

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Martin ein befreundeter Arbeitskollege Stephans kommt vorbei. Von ihm bekommen wir zusätzliche Tipps für unseren weiteren Weg. Seine Verlobte lebt in Ghana und er ist die Strecke dorthin schon mehrfach mit seiner KTM gefahren. Er empfiehlt die Grenzübergange der Küstenstraße zu meiden, da hier der Schwerlastverkehr tobt.

Donnerstag ist wieder Behördenrennen angesagt. Zunächst die Togo Botschaft (N 09° 01.872 | E 07° 31.293). Nachdem wir die Anträge vorort ausgefüllt haben, schaffen wir es die Angestellte zu überreden, die Visa schon für den Nachmittag abholbereit auszustellen. Vorher müssen wir allerdings noch mal quer durch die Stadt und die Gebühr von 10.000 Naira bei der Sterling Bank (N 09° 04.388 | E 07° 28.555) und nur bei dieser Bank einzuzahlen.

Nachdem wir um 14 Uhr die Togo Visa haben, bleibt noch Zeit zur Deutschen Botschaft (N 09° 05.881 | E 07° 28.956) zu fahren. Für die Ghana Visa brauchen wir ein Empfehlungsschreiben, das wir hier bekommen sollen.

Die Wachposten am Eingang müssen überwunden werden, denn wir sind außerhalb der vormittäglichen Geschäftszeit da. Dann empfängt uns eine sehr freundliche deutsche Botschaftsmitarbeiterin. Schnell hat sie unser Anliegen aufgenommen und verspricht das Schreiben am nächsten Morgen am Empfang bereitzulegen. Das ist mal ein Service!

Das nächste Ziel ist das Nipon Versicherungs-Gebäude (N 09° 03.005 | E 07° 28.923). Wir wollen noch mal versuchen die Carte Brune zu bekommen. Dass die hier Brown Card heißt ist nicht wirklich überraschend. Dank Iris Verhandlungsgeschick haben wir nach zwei Stunden die Versicherungspapiere in der Tasche. Ein Jahr Versicherung für Nigeria, kürzer geht es nicht, 7000 N (35 €) und drei Monate Brown Card (für die Länder Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Gabun, Ghana, Guinea, Liberia, Mali, Mauretanien, Kamerun, R. Kongo, Nigeria, Senegal, Sierra Leone, Togo) für 5.500 N (27,50 €).

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Nach der Versicherung nutzen wir die Zeit vor dem Abendessen zum Einkaufen bei SPAR (N 09° 03.244 | E 07° 29.344). Das Angebot dort ist ganz OK, die 0,33 l Dose Gulder Bier für 0,67 € erschwinglich. Auch südafrikanischer Wein ist bezahlbar. Der im Land produzierte Gouda für über 6 Euro muss liegen bleiben. Trotzdem geht ein erfolgreicher Tag zu Ende. Es fehlen nun nur noch die Ghana Visa.

Alleine das Empfehlungsschreiben der Deutschen Botschaft, das wie versprochen am nächsten Morgen bereit liegt, reicht dafür aber nicht. Ein Einladungsschreiben aus Ghana ist gefragt. Hier hat Florian, Stephans Kollege Hilfe versprochen. Über seinen Bekannten, der in Ghana ein Hotel betreibt bekommen wir eine Einladung inklusive der Passkopie von dessen ghanaischer Frau. Schön, wenn man jemanden kennt der jemanden kennt!

Freitag fahren wir noch mal zu Armin in die Werkstatt, er will versuchen die 90 km Begrenzung am OF-EN aufzuheben. Es ist einfach lästig keine Reserven beim Überholen von LKWs zu haben, zumal die Kraft da ist. Mit einer Begrenzung bei 120 km/h sollte es auch gut sein. Leider ist Armins Ansprechpatner in Deutschland heute in Urlaub und wir müssen wiedermal bis Montag warten. Da wir das Wochenende mit der Familie Felix und Arbeitskollegen am Usuma Damm verbringen wollen, ist das kein Problem.

Hier in Nigeria hat die Arbeitswoche 56 Stunden und endet erst um 13 Uhr am Samstag. Wir nutzen den Vormittag und fahren mit Stephans Fahrer zum Mogadishu Fishmarket (N 09° 02.831 | E 07° 32.172). Hier  sucht man sich frischen Fisch aus, während der zubereitet wird wartet man bei einem Gläschen .... Für unser Grillvorhaben kaufen wir dieses mal zwei riesige frische Fische.

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Das Treiben auf dem Markt hätte uns noch länger gefesselt, aber wir wollen pünktlich zu Stephans Feierabend im Büro sein.

Hier trifft sich wie schon bei unserer Ankunft vor einer Woche die Kollegenschar beim  Igue. Dieser Titel, Häuptling, ist ihm von seinen schwarzen Mitarbeiten einschließlich Insignien verliehen worden. Stephan hat ein Händchen im Umgang mit seinen Leuten und diese Anerkennung absolut verdient.

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Nachdem die Autos gepackt sind, geht’s Richtung Damm, knapp eine ¾ Stunde Richtung nordwestlich von Abuja. Die Motorradfahrer Detlef und Martin sind schon da. Kurz nach uns kommen Florian mit Frau Tui und Söhnchen Sebastian, sowie Ann, Mark und deren Sohn. Es wird Feuer gemacht und wir werden an das südliche Afrika erinnert.

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Mit Biertrinken und Geschichtenerzählen verbringen wir die Zeit bis die Grillglut heiß ist. Martin und Mark haben ihre Fernsteuerautos mitgebracht. Martins Allrad-Elektro-Fahrzeug mit Differentialsperren (!) ist 65 km/h schnell, Marks "Benziner" bringt es angeblich auf 120 km/h. Für kleine Kinder sind diese Spielzeuge nicht gebaut, aber das Kind im Mann stirbt halt nie.

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Am Nachmittag machen die Mädels einen Ausflug zur Bwary Pottery. Wer ein Haus hat, kauft Geschirr, wer nur einen OF-EN hat, ersteht Verzehrbares an der Straße.

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Das Abendessen ist ein Gedicht, die Nacht wird lang und am nächsten Morgen kommt mancher erst um 10 Uhr auf die Beine. Da sind Ann und Mark schon wieder am Feuer und bereiten ein Potjie (sprich poikie). Die gebürtige Südafrikanerin hat einen Ochsenschwanzeintopf geplant, dessen Garzeit den Frühschöpplern fast etwas lang wird.

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Um 16 Uhr geht ein wunderschönes Wochenende noch nicht zu Ende. Wir verabschieden uns am und vom Usuman Damm und dürfen mit den Felixs wie schon die letzten acht Abende auch diesen verbringen. Es gibt immer noch viel zu erzählen.

Montag bekommt Iris erst mal in der Smile Dental Practice Dr. Femi (N 09° 03.954 | E 07° 29.578) einen Zahn gezogen. Sie hat seit Tagen Schmerzen und ist richtig erleichtert, als der Verursacher fachmännisch beseitigt ist. Für das notwendige Implantat will sie in einem halben Jahr wiederkommen.

Da bei Armin noch nicht die Codes von Mercedes angekommen sind, suchen wir nochmals unseren Lieblingssupermarkt Shoprite (N 08° 59.032 | E 07° 29.587), dieses mal mit Erfolg. Vor unserer Abreise aus Abuja müssen die Vorräte aufgefüllt sein.

Am Abend sind wir .... Wir haben schon ein schlechtes Gewissen, aber es ist auch sooo schön mit den beiden. Zum Grillen ist auch Martin gekommen dessen Grillfleisch und -würste am Samstag in Stephans Bürokühlschrank vergessen wurden.

So ist es uns heute vergönnt die leckeren Griller mit Kartoffelsalat zu verzehren. Da Martin geschäftlich die nächsten Tage mit dem Flieger unterwegs ist, kann uns sein Fahrer am nächsten Morgen zur Ghana Botschaft (N 09° 02.567 | E 07° 28.884) bringen. Die Familie, der wir all dies verdanken heißt Felix und wir sind es.

Der Dienstag Vormittag ist ausgefüllt mit den Ghana Visa. Diese kosten jeweils 15.500N (75 €) und werden gegen einen Aufpreis von je 30 USD auch innerhalb 24 Stunden ausgestellt. Darauf verzichten wir.

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Das Tagebuch muss auch mal wieder aufgefrischt werden. Gute Gelegenheit die Wartezeit zu überbrücken. Also heute schreiben und Bilder, morgen stylen und hochladen anschließend noch mal zu Mercedes? Donnerstag neun Uhr Ghana Visa abholen und weiter geht’s nach Westen. Ostern wollen wir schließlich in Mali sein. Vorher melden wir uns aber noch mal.

Sai an juma ____________________________________________________________

13. - 15. März 2013 (km 82.265)

Während Iris Text und Bilder unseres Tagebuches internetfertig macht, kann Wolfram nochmal die Etappen der nächsten Tage detaillieren. Im klimatisierten Wohnzimmer von Dagmar und Stefan funktioniert das richtig angenehm, der OF-EN köchelt bei 35°C vor sich hin. Am Abend wollen wir zusammen essen gehen, aber Martin ist von seiner Dienstreise zurück und ruft ins Clubhaus, wo es ja auch gutes Essen gibt, allerdings weniger afrikanisch.

Donnerstag Morgen verabschieden wir uns um 9 Uhr von Dagmar, die uns noch mit leckerem Reiseproviant versorgt. Stefan ist schon bei der Arbeit. Die beiden haben uns hier in Abuja wirklich richtig verwöhnt.

Wir fahren zur Ghana Botschaft um unsere Pässe mit den Visa abzuholen. Danach noch den kürzesten Weg durch die Stadt Richtung Nordwesten und wir sind nach 12 Tagen Abuja wieder on tour. Leichter geschrieben als getan, es wird 11 Uhr bis wir auf der Hauptstraße nach Westen sind.

Bei Suleja verpassen wir dann noch die Abfahrt nach Norden und müssen auf einer Schleife zurück auf die Spur nach Abuja, wo uns eine Militärkontrolle stoppt. Wolfram reagiert wohl etwas zu gereizt, muss das Auto verlassen und vor dem Soldaten mit Maschinengewehr kleinlaut werden.

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Der Soldier darf den OF-EN über die Heckklappe besichtigen, stellt fest, das sind keine Terroristen und wird auch ruhiger. Beim Abschied ist man schon wieder fast freundlich, wir bekommen den Weg erklärt und sind bald auf der richtigen Straße nach Bida.

Dort machen wir am Straßenrand halt um ein paar junge Männer nach dem Lehrer des Ortes zu fragen. Sonja und Jan hatten uns von ihrer Reise vor 6 Jahren Bilder mitgegeben, die hier heute zu Hallo und Freude beitragen. Der Lehrer ist auch bald zur Stelle und neue Bilder werden geschossen bevor wir weiterziehen.

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Unser Schlaglochslalom wir immer enger, von der ehemaligen Asphaltdecke der Straße ist kaum mehr was übriggeblieben. Erst gegen 19 Uhr sind wir durch Mokwa. Glücklicherweise ist die Straße hier wieder sehr gut, denn wir fahren im Dunkeln. Etwa 10 km nördlich von Mokwa (N 05° 20.623 | E 05° 01.973) biegen wir von der Straße ab und kampieren im Busch.

Die Nacht ist ruhig und früh am nächsten Morgen fahren wir weiter am Kainji Stausee vorbei, der vom Niger gespeist wird. Hier endet die Asphaltstraße und für die Strecke über Wawa nach Kaiama weiter über Gwasero bis Kasobosu, etwa 170 km, brauchen wir fast 8 Stunden. Das angenehme dabei sind die Menschen hier in den anliegenden Dörfern, vorwiegend Muslime.

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Freundliches Winken und Johlen, springende Kinder, wir kommen uns vor wie das Prinzenpaar beim Faschingsumzug.

Gestern waren wir noch auf der Asphaltstraße vor New Bussa in Richtung Stausee mit Nagelbrettern gestoppt worden und Geschenke wurden gefordert. Die Logik der Wegelagerer ist umwerfend. Einer meint tatsächlich zu Wolfram: Du hast eine Uhr, ich habe keine, also gib sie mir. Wir waren ungeschoren davongekommen, aber ein schönes Gefühl ist das nicht, umringt von 5 kräftigen jungen Männern den OF-EN betatschend und wie gesagt, die Nagelbretter.

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Es ist 18 Uhr, als wir auf die gute Straße parallel zur Grenze nach Benin stoßen. Noch ca. 35 km Richtung Norden, in Chikandou ist die Grenzstation. Wir wollen heute noch die Formalitäten erledigen. Die Ausreise dauert ein bisschen länger, weil die Stempelführer erst zusammengetrommelt werden müssen.

Iris verschenkt zum Abschied die Nigerianischen Münzen, die wir zwar als Wechselgeld erhalten haben, aber nie mehr losgeworden sind;-)

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Inzwischen ist aus der Dämmerung Dunkelheit geworden, aber die Grenze ist ja 24 Stunden geöffnet. Da es kein elektrische Licht gibt, läuft alles bei Taschenlampenbeleuchtung ab.

Ibolatschi

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